Die Malizia befindet sich südlich von Long Island mit Kurs auf New York City. Noch ist es dort früher Morgen. Nach 3.686 Seemeilen und 15 Tagen segelt die Crew von Boris Herrmann jetzt entspannt bei leichtem Wind in Richtung Manhattan. Sie hätten es sogar am Dienstagabend schaffen können anzukommen. Aber es gibt mehrere Faktoren, auf die sie Rücksicht nehmen müssen.
In der Hudson Bay gibt es Tide, und die Malizia kann wegen ihres großen Tiefgangs von fünf Metern nur bei Hochwasser einlaufen. Das ist zurzeit morgens und abends um sieben Uhr Ortszeit. Es gibt also nur ein Zeitfenster von vier Stunden. Außerdem müssen sie bis 22 Uhr bei der Einwanderungsbehörde gewesen sein, weil die Behörde dann schließt. Das war zu knapp für die Crew am Dienstagabend. Also nimmt Boris nun das Tempo raus.
Ankunft zur besten Sendezeit
Die geplante Ankunftszeit in New York City ist deshalb für den heutigen Mittwoch geplant – am Nachmittag, wiederum Ortszeit. Und so kann Greta die Freiheitsstatue bei Tageslicht erleben, und die Medien in New York können zu normalen Redaktionszeiten berichten. Wir bleiben dann etwas länger in der float-Redaktion, denn mit der Zeitverschiebung von sechs Stunden wird es Abend werden.
Es soll keinen großen Medienrummel geben, so wurde es bereits berichtet. Das kann man sich kaum vorstellen. Die Marina North Cove liegt direkt in Manhattan, zum 9/11 Memorial kann man zu Fuß gehen. Und bis zur Redaktion des New York Times sind es nur 20 Minuten Wegstrecke.
Die 16-jährige Aktivistin hatte sich bewusst für eine Reise mit dem Boot statt Flugzeug entschieden. Sie wird, so ist der Plan, an zwei groß angelegten Klimademonstrationen am 20. und 27. September teilnehmen. Sie wird auch beim United Nations Climate Action Summit am 23. September sprechen. Dazu hat sie UN-Generalsekretär António Guterres nach New York City eingeladen.
Nach der Ankunft geht’s weiter
Und vielleicht steht in der North Cove Marina auch Alexandria Ocasio-Cortez, die sich schon auf die Begegnung mit Greta Thunberg freut, mit am Steg. Die demokratische Parlamentsabgeordnete aus der Bronx hatte der schwedischen Klimaaktivistin bereits im März jede Unterstützung während ihrer Zeit in den USA zugesagt. Sie wird nicht die Einzige sein. Wir werden sehen – morgen. Und wir werden auch sehen, wie es Greta Thunberg nach 14 Tagen auf See, zurück im Medienrummel, gehen wird.
Zur Hamburger Klimawoche gibt es am 27. September eine interaktive Kinder-Klimakonferenz mit Boris Herrmann, der von seiner Reise mit GretaThunberg berichtet. Lehrerinnen und Lehrer können Schulklassen hier anmelden.
Die Position der „Malizia“ auf dem Weg nach New York ist per Tracker auf der Website borisherrmannracing.com jederzeit zu sehen.