Am Freitag, den 23. Juli 2021, beginnen in Japan die Olympischen Spiele. Mit dabei ist auch Susann Beucke vom Norddeutschen Regatta-Verein. Zusammen mit Tina Lutz vom Chiemsee Yacht-Club geht sie im 49er FX für Deutschland an den Start. Kurz bevor die beiden Seglerinnen zu ihren letzten Olympiade-Vorbereitungen aufgebrochen sind, sprach Max-Leopold Käther mit Susann Beucke – über Hürden bei der Vorbereitung, das perfekte Zusammenspiel an Bord und ihre Ziele für die Sommerspiele.

Endlich Olympia für Susann Beucke und Tina Lutz
Kurz vorm Start der Olympischen Spiele sprachen wir mit Seglerin Susann Beucke
Seit inzwischen 14 Jahren segeln Susann und Tina zusammen. Zweimal schon haben sie das Ziel Olympische Spiele ins Auge gefasst – 2012 im 470er und 2016 im 49er FX, aber sie mussten zurückstecken. Auch 2020, als die Spiele verschoben werden mussten, war vieles zunächst unklar (? Olympiasegler auf dem Trockenen). Doch die Motivation blieb, und dieses Mal machten sie bei der Kieler Woche ihre nationale Ausscheidung schon am vorletzten Regatta-Tag perfekt.
Mit Leistungsdruck können sie also umgehen. „Ich bin ein sehr unangenehmer Mensch bei Regatten, sehr angespannt und für Mitmenschen manchmal schwer zu ertragen“, gibt Susann Beucke zu. „Aber dieser Druck ist gut: Wir haben in letzter Zeit häufig bewiesen, dass wir in Drucksituationen unser Schema abspielen können und das zu einer guten Platzierung führt.“
Allerdings gab es in der Vorbereitung für das Team Lutz/Beucke Anfang des Jahres durchaus noch einige Hürden. Corona war ein Problem: Die Steuerfrau infizierte sich mit Covid-19 und musste ein geplantes Trainingslager absagen, mehrmals durfte der britische Coach nicht dort einreisen, wo seine Schützlinge ihn erwarteten.
Nicht mehr länger als zwei Wochen im Voraus geplant
Und dann war auch noch Brexit. Der sorgte für einen längeren Zoll-Zwischenstopp eines neuen Boots. Am Ende hat das Team nicht mehr länger als zwei Wochen im Voraus geplant, erzählt Susann. Auch bei der Frage nach dem Ziel für die olympischen Sommerspiele bleibt sie erstmal diplomatisch.

Sie legt sich nicht gern auf eine Platzierung fest: „Mein Ziel ist es, alles was wir gelernt haben, in einer Regatta umzusetzen. Wenn ich nach Japan sagen kann, dass ich komplett dort war mit meinem Kopf, mit Tina auf dem Boot und wir uns im Team weiter gepusht haben, dann wird das Ergebnis für sich sprechen. Und ich werde glücklich aus dieser Regatta gehen.“
Susann Beucke hat den olympischen Gedanken („Dabei sein ist alles“) perfekt für sich übernommen. Sie lässt sich dann aber doch noch zu einer Kampfansage an ihre Konkurrenz hinreißen: „Ich denke, dass wir unter den Top 5 mitmischen können und sehr gut in Form sind.“
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Unsere Fragen an Susann Beucke
Euer Weg zur Teilnahme an den Olympischen Spielen war etwas länger: Seit 2007 segelt ihr zusammen. Zwei Anläufe haben nicht geklappt. Wie konntet ihr euch motivieren, immer weiter für den Traum Olympia zu kämpfen?
Eure Vorbereitung auf die Spiele hatte einige Hürden zu nehmen. Tina hatte sich im Winter mit Covid infiziert, ihr musstet teilweise ohne Coach trainieren. Ist am Ende eigentlich irgendwas so gelaufen, wie ihr geplant hattet?