Doch Tiefs etwas weiter im Norden mit Ausläufern brachten immer wieder neuen Wind. So ging es dann mit einem kleinen „Treppenkurs“ nicht ganz direkt, aber auf einem vergleichsweise kurzen Kurs zu den Azoren.
Erst kurz vor den Azoren, direkt vor der Ankunft auf Ponta Delgada, tauchte im Westen ein Tief auf, das direkt auf die Azoren zuhielt. Hier wurde es dann doch eng und es war nicht klar, ob wir es rechtzeitig vor dem Tief schaffen würden, in den Hafen einzulaufen. Am Ende passte es aber sehr gut. Wir hatten einen Puffer von etwa 12 Stunden übrig, bevor die ersten Böen von über 40 Knoten kamen. Hier liegen wir jetzt seit dem 30. April.

Sie sind seit fünf Tagen auf den Azoren in Quarantäne. Was machen Sie den ganzen Tag?
Nicht viel. Putzen, ein bisschen reparieren, bisschen im Internet surfen. Eigentlich wollten wie ja schon wieder unterwegs sein, aber das Wetter ließ es nicht zu. Aber morgen geht’s weiter. Uns geht’s ja gut. Nebenan liegt eine 38-Fuß-Yacht, die kamen aus St. Helena. Sie sind 36 Tage unterwegs gewesen und sind jetzt seit 16 Tagen unter Quarantäne.
Die Menschen sind extrem höflich. Alle bemühen sich, den Umständen entsprechend guten Service zu machen.
Wie ist denn die Versorgung?
Die Marina läuft. Die Menschen sind extrem höflich. Man kann eine Einkaufsliste per Internet an die Marina schicken, die geben die Liste an den Supermarkt weiter, der es an die Marina liefert. Das hat total gut geklappt. Auch das Tanken war kein Problem. Alle bemühen sich, den Umständen entsprechend guten Service zu machen. Sie haben sich mehrfach entschuldigt, dass die Hygienestimmungen so streng sind.
Gibt es bereits großen Andrang im Hafen?
Der hält sich schwer in Grenzen. Als wir ankamen, war ein Schiff schon da. Gestern kam ein Schiff, und wir sind morgen wieder weg. Die meisten wollen nach Horta, das ist ein Tag kürzer. Das hat sich ausbezahlt. Hier ist nichts los.

Wie geht es jetzt weiter? Was ist das nächste Ziel?
Morgen früh segeln wir nach Portugal weiter, nach Vilamoura in die Nähe von Faro, und dann in einen Hafen in der Nähe von Malaga. Zunächst soll das Schiff ein paar Wochen in Spanien liegenbleiben. Dann wollen wir es nach Griechenland bringen, sobald man ohne Sonderregelungen durchkommt. Dort soll es dann als Charterschiff laufen.
Herzlichen Dank für das Gespräch, Herr Schaller, und alles Gute für die restliche Überfahrt.