Auf dem langen Weg, den Rennkutter „Sally Ho“, 1910 von Albert Strange gezeichnet und in England gebaut, wieder aufzubauen, wird seit Wochen die Bronze geflext, geschliffen und poliert. Bootsbau besteht eben zu einem großen Teil aus Schleifen.
Leo und sein Team bearbeiten die Bodenwrangen, Hänge- und Vertikalknie sowie die Bugbänder, die als Rohguss aus der Gießerei in Port Townsend kommen. Um sie an den Kiel und die Spanten anzupassen, muss das Team schleifen, schleifen – und noch mehr schleifen. Körnung um Körnung glätten sie die Bronze.
Danach geht es weiter mit immer feiner werdenden Woll- und Schwammpads und drei Polierpasten, bis jedes Werkstück so glänzt, dass es blendet. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Leo erspart uns die 120 Stunden Video-Material von dieser Arbeit, und so schleifen sie alle fröhlich vor sich hin.
Ein starkes Team
Das Finishing-Team in Sequim besteht zur Zeit aus David, Rosie und Leo. Pete verbolzt die polierten Bodenwrangen mit dem Kiel. Diese geben der Tally Ho den inneren Halt. Für die letzte Wrange über dem Wellentunnel fertigt er Extra-Bolzen an, die oben mit einer vernieteten Mutter gesichert werden. In den Schaft meißelt er kleine Kerben und treibt sie dann stumpf wie einen Nagel in den Kielbalken aus hartem Purple-Heart-Holz. Das sollte für die nächsten 110 Jahre, das zweite Leben der Tally Ho, halten.


Will, der Nachbarsjunge, hat das Team erstmal wieder verlassen. Er hat den Scherz mit dem zersägten Holzpuzzle zu ernst genommen. Aber Leo ist sich sicher: „Will kommt wieder.“ Dafür ist der Bootsbau viel zu interessant. Wieder zurück ist ein alter Bekannter: Rowan aus Brooklyn.