Tag 3: Die Überquerung des Fehmarnsunds
Der defekte Backofen ist repariert, bevor die Letzten ausgeschlafen haben und auf der Matte stehen. Der Wind pfeift immer noch ordentlich. Na das wird aber heute bestimmt keine lange Tour werden, so der Skipper. Naja, man muss sich eben dem schwächsten Glied anschließen. Nach einer kleinen Diskussionsrunde einigen sich die Jugendlichen auf Lemkenhafen als Ziel. Die „Op Joeck“ zieht vor, kurz darauf die „King of Lions“. Nur die „Oeding“ ist etwas in Verzögerung geraten: Die Letzte kommt gerade aus der Dusche geschlappt, aber das lässt sie sich nicht nehmen. Sobald die komplette Crew an Bord ist, heißt es ablegen.
Kaum haben wir die letzte Tonne passiert, stehen wieder alle Segel. Das geht schnell. Als wären wir schon seit 3 Jahren mit der gleichen Crew unterwegs. Ab geht es auf die Kreuz, denn unter die Fehmarnsund-Brücke passen wir nicht. Woher soll man das denn wissen? Die sieht doch deutlich höher aus als unser Mast. Alicia holt eine Seekarte an Deck und zeigt den Unerfahrenen, wie man so etwas herausbekommt. Außerdem ist unsere Masthöhe (23,5 m) auf einem Aufkleber am Navitisch vermerkt. Irgendwann wird uns auf der Kreuz langweilig und es geht hinein nach Lemkenhafen. Bei Pizza, Pasta, Nudeln und Guter-Laune-Musik wird schließlich der schöne Sonnenuntergang genossen.

Tag 4: Von Lemkenhafen nach Laboe
Pünktlich um 8 rumpelt es in der ersten Kabine. Ja, es ist nicht einfach, Laufschuhe anzuziehen… Kathrin und Kolja nutzen jetzt bereits das dritte Mal das schöne Wetter am Morgen um eine Runde laufen zu gehen. Wie man nur auf so eine verrückte Idee kommen kann… Man weiß es nicht.
Einige gehen schon mal die Boote ab, um als Erste zu erfahren, wo wir hinfahren. Gerüchteweise soll es nach Dänemark gehen, der nächste sagt jedoch: Kiel. Nachdem jeder einen Vorschlag gemacht hat, einigen wir uns schließlich auf Laboe – mit der Option, am nächsten Tag weiter nach Olpenitz zu segeln.
Die Sonne scheint, der Wind ist mit nur noch 3 Bft aus dem Norden unterwegs, bestes Segelwetter. Die „Op Joeck“ legt als erstes ab, die „King of Lions“ als zweites und die Oeding nach einer gefühlten Ewigkeit ebenfalls. Der Regattainstinkt des Skippers ist nicht zu übersehen: Kaum ist die letzte Tonne passiert, stehen schon alle Segel.


Während der Großteil sich schön sonnt, übernimmt Lulu das Steuer. Unter den Augen von Alicia kann da nichts schiefgehen. Je länger Lulu am Steuer steht, desto leichter fährt es sich und umso schneller werden wir. Nach etwa 5nm haben wir bereits das erste Schiff eingeholt. Kathrin übernimmt und baut den Vorsprung aus. Mit 8 Knoten hoch am Wind läuft es.
Kolja machte den Vorschlag, eventuell einen kleinen Abstecher nach Strande zu machen um dort ein Eis zu essen. Wer sagt da schon nein. Gesegelt wird natürlich bis kurz vor die Hafeneinfahrt. Schnell die Segel geborgen und ab in den Hafen, zur Eisdiele. Am Ende schaffen wir es zeitgleich mit den anderen beiden Schiffen über die Förde nach Laboe und fahren alle wunderbare Anlegemanöver.


Tag 5: Ein Besuch in Olpenitz
Neuer Tag, gleiche Routine. Frühsport, Frühstück, Duschen, Besprechen, wo es hingeht, und Ablegen. Wie bereits am Vortag festgelegt, geht es nach Olpenitz an der Mündung der Schlei. Kennt zwar fast keiner, soll aber wohl schön sein. Werden wir ja sehen.
Alicia fährt den Ableger, Frank ist an der Vorleine und Lulu an der Heckleine. Nachdem wir das Deck aufgeräumt haben und die Segel gesetzt sind, geht es direkt in Richtung Schlei. Da es auch vor Eckernförde einige Sperrgebiete gibt, muss natürlich wieder die Seekarte studiert werden. Aber das ist inzwischen ganz einfach. Hoch am Wind zu fahren reicht uns in diesem Fall, um auszuweichen. Der Wind nimmt immer weiter ab und die Langeweile zu.

Nach kurzer Absprache wird das Schlauchboot ausgepackt, schnell aufgepumpt und zu Wasser gelassen. Alicia und Kolja machen es sich darin gemütlich und fahren nebenher. Sie schießen einige Bilder und Videos. Zuletzt fahren wir noch eine Wende, um die Einfahrt in den Hafen zu erreichen. Die anderen sind schon vor uns da, haben einen Platz reserviert und helfen beim Festmachen. Alles läuft sehr entspannt und geordnet. Das Schlauchboot haben wir ans Heck gebunden.