Frauen ans Ruder | float Magazin

Helga Cup Schnittig auf Regattakurs: beim Helga Cup 2019 © Lars Wehrmann
Frauen-Regattasegeln

Frauen ans Ruder

Wie kommen mehr Frauen zum Regattasegeln? In Berlin diskutierten Seglerinnen über die Verbesserung von Strukturen und fanden Lösungen.

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Ein Kommentar

Danke für den Bericht, liebe Kerstin Zillmer! Interessant, dass das Podiums-Thema von „Frauen ans Ruder/Segelnde Frauen“ nun modifiziert ist und wir über Frauen reden, die gerne an Regatten teilnehmen möchten. Das sind für mich zwei unterschiedliche Paar Schuhe. Schade, dass es so vermengt wird.

Ich finde dennoch in beiden Fällen, dass eine besondere Förderung weder möglich, noch nötig ist. Wer segeln will, findet Möglichkeiten und muss Eigeninitiative zeigen, wie auch Melanie Aalburg in Eurem Gespräch hervorhebt. Sie hat jede Chance ergriffen hat und auch „ihren Preis“ bezahlt. Und ich befürchte auch fast, dass der Preis, in dem Fall monetär, der spingende Punkt ist, der nicht erwähnt wird:
Segeln ist kein billiges Hobby und wenn man im Verein nicht die Möglichkeit ergreift, zu segeln und sich weiter zu entwickeln, reden wir über „Mitsegeln“, was eine große Range von HgK bis Luxus-Yacht hat.
Ausbildungstörns und Segelscheine kosten definitiv eine Stange Geld. Man muss sie sich auch leisten können. Vin einem eigenen Boot, was für viele Männer eher selbstverständlich ist, gar nicht zu reden.

Leider ist es so, dass Frauen ja immernoch und bekannterweise in Deutschland fast 25% weniger Geld verdienen, als Männer. Das setzt sich im Segelsport weiter so fort, da Frauen sich diesen häufig nur auf „kleiner Flamme“ leisten können. Und während Männer segeln gehen, passen die Frauen auch ggf. noch auf die Kinder auf. So wird das halt nix!

Cornelia Gerlach betont mehrfach, dass es ein strukturelles Problem sei. Schade, dass Du sie nicht gefragt hast, was das heißt? Das verstehe ich nämlich nicht.

Meines Erachtens fehlt es an verschiedenen Dingen:
– zum Einen die Eigenverantwortung, um Dinge einfach einzufordern. Männer machen das ganz selbstverständlich.
– eigenes Engagement: man kann rumjammern, dass es zu wenig Möglichkeiten gibt oder man tut selbst etwas dafür, dass sich das ändert.
– Verantwortung für andere Übernehmen. Solange ich nicht bereit bin, auch für andere Menschen Verantwortung zu übernehmen (jaaaaa, wir Frauen machen das ständig und wollen das nicht noch in unsere Freizeit tun), wird das schwierig, eine Crew zu führen
– Schwerpunkte setzen: wenn mir segeln wichtig ist, setze ich alles daran, zu segeln. Das kann auch heißen, dass der Mann auf die Kinder aufpasst und mein Geld für das Hobby draufgeht. Im besten Fall einen Babysitter engagieren (ja kostet Geld!) und zusammen segen gehen. Viele Double-Handed-Mixed-Regatta zeigen da den Weg auf, der DSV ist auch gerade mit dem Thema unterwegs.

Fazit: Frauen, die wirklich segeln wollen, finden Möglichkeiten. Wer nicht, erfindet Ausreden. Förderung ist da kaum möglich und ich empfinde Förderung als seltsam, den ich fühle mich nicht als Randgruppe, auch wenn es weniger Seglerinnen gibt, als Segler.

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