Barrierefreiheit im Segelsport? Bundesweit haben sich das schon seit einigen Jahren verschiedene Initiativen zur Aufgabe gemacht. Sie wollen Menschen mit Behinderung das Segeln ermöglichen, damit sie alle positiven Effekte dieser Sportart nutzen könnten. Ein Beispiel dafür ist die Essener Segelwoche.
Für Menschen mit Behinderung erscheinen nur im allerersten Augenblick viele Dinge als unmöglich. Aber in vielen anderen Bereichen des Lebens gibt es kaum mehr etwas, das ihnen vollständig verschlossen ist. Dazu gehört auch der Sport mit Handicap auf dem Wasser.

Inklusion. Wörtlich übersetzt heißt das Zugehörigkeit, ist also das Gegenteil von Abgrenzung. Wenn jeder Mensch – mit oder ohne Behinderung – überall, also auch in einem Segelverein, vorurteilslos dabei sein kann, dann ist das gelungene Inklusion.
Richtige Technik notwendig
Allerdings unterscheidet sich inklusives Segeln gravierend von anderen Sportarten. Seine Organisation ist sehr komplex und fordert neben Kraft und Kondition auch die passende Technik. Vor wenigen Tagen war dies in Hamburg zu sehen, wo am Rande des Helga-Cups, der weltgrößten Frauenregatta, eine Regattabahn exklusiv fürs inklusive Segeln reserviert war.
Auch die Essener Segelwoche gibt fürs inklusive Segeln ein treffendes Beispiel ab. Sie bildet jährlich an den ersten beiden Septemberwochenenden den Höhepunkt der Regattasaison in Nordrhein-Westfalen. Erstmals konnten trotz Corona-Beschränkungen auf Initiative des noch jungen Vereins Inklusives Segeln für Alle e.V. (ISfA) 16 Schülerinnen und Schüler mit und ohne Handicap am Inklusionstag das Segeln auf Jollen ausprobieren.
Stolze Schüler am Ruder
Viele der teilnehmenden Schüler sind noch nie gesegelt. Voll Stolz sitzen sie an der Pinne der vereinseigenen (und behindertengerechten) Kieljolle des schwedischen Typs Samba.
Nebenan schaukeln zwei 6,50 Meter lange Polyvalken. Das sind holländische Kielboote mit Gaffelsegel, ursprünglich Valk genannt. Seitdem in den 1970er-Jahren ihr Rumpf aus Polyester gebaut wird, heißen sie Polyvalk. Die Segelsparte des Essener Turn- und Fechtklub e. V. (ETUF e.V.) hat sie zur Verfügung gestellt.

Diese kleine Flotte trägt nun die aufgeregten Schüler und Schülerinnen mehrerer ansässiger Schulen bei bestem Segelwetter auf den Baldeneysee.
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