Startup meets Familienunternehmen
Wie Depestele ist auch Fassmer ein Familienunternehmen, und bereits in vierter Generation. Warum passen ein Startup und ein Familienunternehmen so gut zusammen? Beide gleichen sich in der flachen Hierarchie, das schnelle und mutige Entscheidungen ermöglicht. Außerdem ist Fassmer eines der führenden Unternehmen im traditionellen Faserverbundstoffbau für GFK und CFK (Kohlenstoffverbund) in Europa. Man möchte sich durch die Kooperation mit Greenboats erneuern.
Die 1850 gegründete Werft Fassmer stellt Spezialschiffe für die Forschung, Berufsschifffahrt und Marine sowie Rettungsboote her. Das weltweit agierende Unternehmen produziert außerdem Komponenten in Faserverbundtechnik für die Automobil- und Freizeitindustrie her. Auch Greenboats ist in diesen Segmenten unterwegs.
Der Verbundstoff-Pionier will mit den grünen Pionier beim Aufbau der Infrastruktur für die herstellende Industrie unterstützen. Beide Unternehmen werden dazu ihr Know-How in der Verbundstoff-Technologie bündeln. Sie wollen zusammen neue Standards im Bereich nachhaltiger Leichtbaukomponenten setzen und stärker in nachhaltige Verbundwerkstoffe investieren.
Die grüne Ära im Bootsbau kann beginnen
Die neue Platten-Produktionsanlage ist auf die Herstellung von Laminaten aus umweltschonender Flachsfaser und biobasierten Harzen bis maximal 6 × 2,50 m ausgelegt. Die Komponenten zeichnen sich durch ihr geringes Gewicht und hohe Steifigkeit aus. Mit einem Anteil von 40 bis 100% biologischer Harzen hat das ressourcen-schonende Plattenmaterial einen deutlich reduzierten CO2-Fußabdruck. Es ist auch leichter zu recyclen als GFK, weil es rückstandslos verbrennt.
Die Industrialisierung von NFK-Verbundstoffen wird dem Bootsbau neue Möglichkeiten geben. Erstmals ist es damit möglich, dass Werften für den Innenausbau ihrer Boote nachhaltige Materialien einsetzen können – oder sogar ganze Rümpfe aus nachhaltigem Material bauen. Es stellt sich jetzt schon die spannende Frage: Wer wird der Erste sein?