Heute morgen um 4:10 Uhr Ortszeit rief Kirsten Neuschäfer die Wettfahrtleitung per Satellitentelefon an und meldete über UKW einen Mayday-Ruf von Guy de Boer, der auf Felsen lag und Leck geschlagen hatte. Guy war zu diesem Zeitpunkt nicht sicher, wo genau er sich im laufenden Golden Globe Race 2022 befindet.
Die Wettfahrtleitung nahm Kontakt mit der spanischen Rettungsleitstelle auf. Kurz darauf meldete Guy, dass seine „Spirit“ mit 45 Grad Schräglage auf den Felsen lag und durch die starke Brandung mit Wasser volllief. Ist das der Beginn einer Serie von Havarien, die das Golden Globe Race 2018 prägte?

Er hatte seine Rettungsinsel bereit gemacht, seine GPS-Position an die Küstenwache gemeldet und stand in UKW-Kontakt mit ihr. Er hatte Bedenken, das Schiff in der Dunkelheit und der starken Brandung zu verlassen. Denn er konnte den Strand vom Boot aus nicht sehen. Als die Brandung über das Boot hereinbrach, brach der Kontakt zu ihm ab.
Das Foto-Gate
Um 5:36 Uhr am Sonntagmorgen meldete Guy der Rennleitung, dass er sicher am Strand sei. Die „Spirit“ hatte sich ein Stück über die Felsen geschoben, die örtliche Küstenwache war durch die Brandung zu ihm gekommen und hatte ihm vom Boot geholfen. Er sagte, dass ein örtliches Bergungsunternehmen das Boot bei Tageslicht bergen wolle. Guy teilte der Rennleitung mit, dass er sich mit Einzelheiten an die Rennleitung wenden werde, sobald sich die Lage beruhigt habe.
Die Foto-Boje, das erste Gate des aktuellen Golden Globe Race, haben seit Freitagnacht schon einige der Skipper passiert. Die Führungsgruppe ist schon durch. Simon Curwen war Erster, gefolgt von Tapio Lehtinen auf Platz zwei, dann ein sehr gut gelaunter Abhilash Tomy. Auch Pat Lawless war bester Laune: Er präsentierte sein Bild, das er auf See gemalt hat.
Am frühen Morgen kam Guy de Boer als Fünfter hier vorbei, bevor er auf die Felsen schlug. Kirsten Neuschäfer, die die Rettung alamiert hatte, passierte das Tor als Sechste.