Vier Männer, zwei Frauen, vier Nationen – das scheint sich als Zauberformel für die Crew zu The Ocean Race zu etablieren. Die Malizia – Seaexplorer hat nach dieser Formel bereits vor zwei Wochen die Rekrutierung eher französisch abgeschlossen. Jetzt zieht Mitte Dezember das andere Schiff mit deutscher Beteiligung, die Guyot Environnement – Team Europe, nach.


Beste Aussichten
Die Klasse Elliott 6m ist nicht mehr olympisch, die Mapfre ist auch weg vom Fenster. Aber Annie Lush vom Team Europe erinnert sich zehn Jahre nach dem Olympiasieg von Támara Echegoyen an die Gold-Spanierin und holt sie ins Team. Erst Gegnerinnen, kurbeln sie jetzt zusammen an der Winsch.
„Wir brauchten jemanden, der sofort einsetzbar ist. Sie kennt den Atlantik und den Southern Ocean: Ein unglaublicher Vorteil, wenn es auf die langen Etappen geht – unabhängig ob sie an Bord ist oder Support von Land aus liefert. Außerdem ist es großartig mit der spanischen nun eine weitere europäische Nation an Bord zu haben“, sagt Benjamin Dutreux.
Die Crew für das Ocean Race steht jetzt so da: Benjamin Dutreux, Robert Stanjek, Annie Lush, Phillip Kasüske, Sébastien Simon, Támara Echegoyen und Bordreporter Charles Drapeau.

Auf der Überführung von Guadeloupe nach Alicante im Anschluss an die Route du Rhum hat sich das Team auf der ehemaligen Hugo Boss 6 eingeritten und die Imoca kam ohne Schäden am 10. Dezember in Barcelona an. Jetzt wird die Yacht überholt, bevor das Team sie nach Weihnachten nach Alicante zum Start überführt.
Die ehemalige Imoca von Alex Thompson hat sieben Jahre auf dem Kielschwein. Der Brite machte damit den zweitem Platz bei der Vendée Globe 2016. Das Boot ist ein bisschen schwerer als die Neubauten, hat aber einen Satz neuester Foils wie die von Paul Meilhat. „Vor dem Wind sollten die neuen Boote etwas schneller sein als wir. Raumschots halte ich unser Schiff für absolut stark. Unterm Strich haben wir vielleicht einen kleinen Performance-Nachteil, aber man muss ja noch segeln. Da glaube ich an die Qualitäten meiner Mannschaft”, so Robert Stanjek. Der achte Platz von Benjamin Dutreux bei der Route du Rhum geht auf alle Fälle in die richtige Richtung.

Das 14. The Ocean Race startet am 15. Januar 2023 in Alicante, Spanien und geht in sieben Etappen um die Welt: Kap Verden, Kapstadt, Itajai, Newport, Aarhus, Flyby Kiel, Den Haag und Ziellinie in Genua. Fünf Boote aus der Imoca-60-Klasse nehmen daran teil: „Team Malizia-Seaexplorer“ mit Skipper Boris Herrmann, „11th Hour Racing“ mit Charlie Enright am Ruder, „Holcim PRB“ mit Kevin Escoffier und „Biotherm Racing“ mit Paul Meilhat.
Die Imoca-60-Klasse hat sich in den letzten Jahren klar gegen die Onedesign-Racer der VO65-Klasse durchgesetzt. Sie haben den Vorteil, dass man mit ihnen auch solo um die Welt segeln kann, wie bei der beliebten Vendée Globe. So segelt die VO65-Klasse nicht um die Welt, sondern nur die Ocean Race Trophy for VO65..