In der Nacht auf Sonntag wurde die Crew Guyot environnement-Team Europe im Hafen von Kapstadt empfangen. Das Boot ist bereits aus dem Wasser. Am Montag kann der Reparaturplan erstellt werden und die Arbeiten können beginnen.
Vier angespannte Tage liegen hinter dem Team, das im Southern Ocean das Rennen abbrechen musste. Die Crew bemerkte bedenkliche Bewegungen im Rumpf, die von der Delamination einer Bodenplatte rührten. Eine gefährliche Situation 600 Seemeilen vor der Küste.

„Es war eine seltsame Situation, als wir die Bewegung im Boden bemerkten. Nachdem wir mit dem technischen Team und den Yachtdesigner Kontakt aufgenommen hatten, war klar, dass wir das Problem nicht auf See beheben können und nach Kapstadt zurückkehren müssen“, berichtet Benjamin Dutreux.
„Es war gespenstisch, die Bewegungen des Bodens auf einer Fläche von zwei Quadratmetern zu sehen“, ergänzt Co-Skipper Robert Stanjek.
Sie mussten das Rennen unterbrechen und schweren Herzens zurück nach Kapstadt segeln. Die Crew aus Skipper Benjamin Dutreux und Robert Stanjek, Sébastien Simon, Annie Lush und dem Bordreporter Charles Drapeau konnte das beschädigte Boot mit reduzierter Segelfläche und Motorunterstützung gut zurück in den Hafen bringen.
Reparatur auf See
Glück im Unglück: Die See war ruhig in den Tagen, in denen das Team nicht schneller als 10 Knoten segeln durfte, um den Schaden nicht zu vergrößern. Um den Rumpfboden zu stabilisieren, klebte das Team zwei Latten als Stützen in die Bodenplatte.
Sie versuchten so, die Bewegung des Laminats in den Wellen zu reduzieren und ein Aufbrechen des Bodens zu verhindern.

Robert Stanjek über den Schaden: „Ich glaube nicht, dass wir das Boot übermäßig belastet haben. Wir sind unter schweren Bedingungen gesegelt, und die Belastungen sind im Südpolarmeer schon etwas Besonderes. Aber sie waren nicht außergewöhnlich.“
So schnell wie möglich nach Itajaí
Sobald die Reparaturen ausgeführt sind, will das Team wieder ins Rennen zurückkehren. Sie arbeiten bereits den Plan für die nächsten Etappen aus. „Jetzt müssen wir die Untersuchungen abwarten und sehen, wie lange die Reparaturen dauern werden. Wir wollen so schnell wie möglich zur Flotte in Itajaí stoßen“, so Benjamin Dutreux.

Für Robert Stanjek, der zum ersten Mal im Southern Ocean segelte, war der Abbruch der Etappe eine persönlicher Tiefschlag. Acht Jahre hat er darauf hingearbeitet, diese besondere Strecke vorbei an den drei großen Kaps zu segeln.
„Wir müssen von Glück sprechen, dass uns das zu diesem Zeitpunkt passiert ist. Ein paar Tage später, mitten im Südpolarmeer, hätten wir kaum eine Chance gehabt umzukehren. Jetzt waren wir noch in Hubschrauberreichweite.“

Die Überfahrt nach Itajaí in Brasilien wird etwa 12 bis 16 Tage dauern. Anschließend geht es darum, das Beste aus aus den übrigen Etappen herauszuholen. Für Benjamin Dutreux und sein Team ist das Rennen noch nicht zu Ende: „Wir wollen noch zeigen, dass wir leistungsfähig sind.“