Leo hofft, dass er nicht ganz verloren geht, sondern von Zeit zu Zeit bestimmte Arbeiten übernehmen wird. Wir werden sehen. Dass er sich nicht mal im Video verabschiedet, ist kein gutes Zeichen. Auf jeden Fall gibt Leo ihm ein großes Dankeschön mit auf den Weg.
Leo nutzt das folgende Video dann auch für einen Aufruf: Er sucht dringend einen weiteren guten Bootsbauer oder eine gute Bootsbauerin. Vielleicht eine Chance für eine junge Frau oder Mann, sich in echten Holzbootsbau einzuarbeiten. Als nächstes stehen die Skylights, Luken und Spieren an, dazu Mast, Baum und Gaffel.
Bandsäge statt Gabelstapler
Doch Leo kann auch diesen Verlust wegstecken und berichtet mit Freuden von dem anstehenden Port-Townsend-Hafenfest vom 9. bis 11. September. Es wird eine offene Werkstatt geben, um Tally Ho zu besichtigen.
Als weiterer Neuzugang kommt eine kleine 14 Zoll Bandsäge von Richards Freundin Angela dazu, praktisch für den Innenausbau. Clifton weiß gar nicht, wie sie bisher ohne ausgekommen sind, und Patty sägt ein paar lustige Spielzeuge.

Und noch einer muss gehen: der gute alte gelbe Hyster-Gabelstapler, der seine Dienste für Tally Ho seit Mai 2018 tut. Damals hatte Jarrod von der Blueberry Hill Berry Company, einem Hersteller von natürlichem Fruchteis, Leo diesen wertvollen kleinen Helfer unentgeltlich zur Verfügung gestellt. In verklärten Bildern zeigt Leo, wie hilfreich diese Maschine in der ersten Bauphase war.

In Sequim hebt und stützt er damit alles, was zu schwer ist, um es von Hand zu bewegen. Auch schwierige Transporte werden mit Leichtigkeit erledigt, oft mit Ara-Dame Pancho als Passagier auf dem Dach. Nun wird er abgeholt und geht zurück auf die Beeren-Farm, bye bye, kleiner Hyster.

Inzwischen kommt ein neuer Stapel von wertvollem Teak-Holz im Bootsschuppen an. Holz, das die Bootsbauer für die Cockpit- und Lukensülls, Kajütwände und Schanz-Abdeckungen (Cap-Rails) verwenden wollen.
Die Batterien-Pyramide
Aus den alten Planken entstehen neue Kojenbretter. Ein Job, den der junge Volunteer George von A bis Z alleine durchgezogen hat. Nun sind sie installiert und er hat Freude daran, sie endlich zu lackieren.

Das sieht richtig gut aus. Nachdem er den Motor festgeschraubt hat, widmet sich Leo seinem derzeitigen Lieblingsprojekt: Dem Einbau der acht Lithium-Ionen-Phosphat Batterien von 200 Ah für die Versorgung und den Hybrid-Antrieb und zweier herkömmlicher Starter-Batterien. Sie sollen pyramidenförmig unter dem Niedergang eingebaut werden. Jede wiegt 39 kg, soll bei Seegang nicht hin- und herfliegen, aber doch leicht zugänglich sein.
Keine einfache Aufgabe, aber Leo ist ein exzellenter Konstrukteur. Er hat das Regal aus Epoxy-beschichteten Sperrholzwänden, Eichenholz und Purpleheart genau durchgeplant. Doch auch ihm unterläuft einmal ein Fehler. So hat er bei zwei Leisten nicht bedacht, dass die Griffe der Batterien genug Freiraum nach oben brauchen. „Very frustrating!“
Der Zeitplan zur Installation der Bordelektrik ist eng bemessen. Am Ende gelingt es ihm mit seinem Improvisationstalent doch noch ein perfektes Regal (Rack) zu bauen, das kräftig genug ist, einen hüpfenden Mann zu tragen.

Also auch stabil genug für die Batterien, zumal der Platz sehr nahe der Schiffsmitte, also dem Drehpunkt ist, wo die Bewegungen am wenigsten heftig sind.
Patty entwickelt sich immer mehr zum Spezialisten für schwierige Innenausbau-Aufgaben: Erst baut er eine perfekte Zugangsklappe zu den Dieseltanks in das hintere Schott der Achterkabine, inklusive solider Messingverschlüsse.

Dann baut er noch ein fünfeckiges, asymmetrisches Bodenbrett und die unterste Stufe des Niedergangs (Companionway) vor Leos Batterieschrank. Sogar ein kleines Geheimfach findet darin noch Platz. Er wird immer besser.
Ein Extra-Dank an Pete
Viel ist passiert in den letzten vier Wochen, es geht voran, wenn auch in kleinen Schritten. Doch jeder Schritt führt Leo und sein Team weiter dem Ziel entgegen: dem Wieder-Stapellauf der Tally Ho. Wann wird das sein? „In zwei Jahren!“ Wir werden sehen. Leo ist mit seiner und der Arbeit seiner Jungs zufrieden und dankt ihnen in seiner Verabschiedung.
Seinen ganz großen Dank spendet er aber Pete für seine unglaubliche und harte Arbeit über die letzten Jahre. Wir hoffen, ihn bald wieder zu sehen. Natürlich geht Leo nicht ohne ein „massive, massive thank you to everyone who has donated or otherwise supported this project. It makes a huge difference! See you next time, cheers“.