Es war ein enges Rennen und ein wildes Klicken auf den Trackern am Mittwochabend. Schafft es Skipper Will Harris noch, 11th Hour Racing kurz vor der Ziellinie zu überholen? Es war sehr knapp und das US-amerikanische Team konnte das Heimspiel in Newport um 18:41 UTC am 10. Mai für sich entscheiden. Gut so. Sie gewinnen damit die erste Etappe in diesem Ocean Race 2022/23.
Sie wurden gebührend empfangen: Hello stinky sailors (Hallo ihr stinkenden Segler) steht auf dem Schild eines Jungen, der das Team auf einem Motorboot empfängt. Dem Gewinnerteam von Skipper Charlie Enright wird ihr Odeur in diesem glücklichen Moment, in dem sie im eigenen Land den Sieg einfahren, völlig egal sein.

Für Will Harris, den jüngsten Skipper im Rennen, und das Team Malizia, das rund eine halbe Stunde später um 19:13 UTC die Ziellinie passiert, ist der 2. Platz eine ebenso große Freude. Die Crew hat ein sehr gutes Rennen gemacht und ist mit der Malizia sicher und gut durch den Sturm gekommen. Sie konnten erneut zeigen, dass das besondere Boots-Design viel Sicherheit bietet und trotzdem nicht zurückbleibt. Zwischendurch führte das Team viele Meilen das Rennen an. Zum Schluss, kurz vor dem Zielhafen, lag die Malizia nur knapp 10 Seemeilen hinter 11th Hour Racing.

Fast ein Neustart des Rennens ab Newport
Fünf Punkte gab es zu vergeben an die Gewinner und vier an den Zweitplatzierten. Holcim PRB, die wegen des Mastbruchs die Etappe aufgeben mussten, führen weiterhin mit 19 Punkten das Rennen an. 11th Hour Racing und Team Malizia haben mit jeweils 18 Punkten stark aufgeholt. Boris Herrmann sagte gestern in der Pressekonferenz, dass es nun wie ein Neustart des Rennens sei, so nahe liegen drei von den ingesamt fünf teilnehmenden Teams beieinander. Biotherm hat noch 160 Seemeilen vor sich, wird aber sicherer Dritter mit drei Punkten.
Holcim PRB und Guyot Environnement, die beide in dieser Etappe Mastbruch erlitten, gehen leer aus. Das Schweizer Team von Skipper Kevin Escoffier hofft, in der kommenden Atlantik-Etappe, die am 21. Mai von Newport nach Aarhus startet, mit neuem Mast wieder starten zu können. Ob Guyot Environnement noch einmal ins Rennen einsteigen kann, ist ungewiss. Viel Glück bräuchte es, und das sei diesem Team, dass davon bisher nur sehr wenig hatte, absolut gegönnt.