Als Albert Strange 1909 den Rennkutter Tally Ho entwarf, spielte die technische Ausstattung noch keine große Rolle. Beim Refit von Leo Sampson sieht das ganz anders aus. Leo weiht uns in das elektrische Herz der Tally Ho ein. Joe legt Kabel und baut eine Kupplung und Erica sorgt dafür, dass der „Poop“ gut entsorgt wird.

Beim Strom-Management setzen sie auf Wechselrichter, Ladegeräte, Inverter und Converter von Victron Energy, um 12 V, 24 V, 48 V Gleichstrom sowie 120 V und 220 V Wechselstrom aus einer Batteriebank zu zaubern. Leo und Otto „Joe“ Smith the Mechanic geben sich große Mühe, das System anhand einer umfangreichen Grafik zu erklären. Es ist kompliziert, deshalb gibt es auch keine ablenkende Musik im Video.
Kompliziert und brandgefährlich
Dafür ist es für Technik-Begeisterte ein Leckerbissen, denn man sieht, wie viel Expertise in der durchdachten Konstruktion steckt. Sie muss 220 V und 120 V Wechselstrom von der Landversorgung in die acht Batteriebänke mit 200 Ah, 24 V laden.
Außerdem soll sie den Hybrid-Motor mit Strom versorgen und umgekehrt den vom Wellengenerator erzeugten Strom speichern. An Bord soll sie die Ankerwinde mit 48 V Spannung antreiben sowie bestimmte Systeme wie z.B. den Herd samt Backofen mit 220 V Wechselstrom versorgen. Ein anspruchsvolles System, das viele kostspielige Aggregate erfordert und das über viele Sicherungen und Schalter abgesichert werden muss.
Leo gibt zu, selbst kein ausgewiesener Fachmann zu sein. Er wird nicht müde zu erklären, dass Strom gefährlich ist. Wechselstrom mit hoher Spannung birgt bei nicht fachgerechter Installation die Gefahr von schweren Verletzungen und kann sogar zum Tod durch Stromschlag führen. Gleichstrom geringer Spannung wiederum ist im wahrsten Sinne brandgefährlich.
Für technisch nicht beschlagene Zuschauer ist das Video eher ein rätselhaftes Werk zum Staunen. Wie sagt der Bootshandwerker: Yacht-Elektrik ist kein Handwerk, sondern Magie. Gut, wenn am Ende alles funktioniert. Vielleicht sollte Leo den Magier Joe mitnehmen auf seine Seereisen.

Wo geht der Poop hin?
Erica ist Absolventin der Northwest School of Wooden Boat Building und fügt sich prima in Leos Team ein. Sie versteht ihr Handwerk und lacht gerne. Erica ist für das Abwasser zuständig und nimmt den Job gelassen.
Mit einem Drei-Wege-Ventil und einigen Metern geruchsdichter Schläuche sorgt sie dafür, dass der „Poop“ aus der Toilette, das Schwarzwasser, in die richtigen Kanäle gelangt. Es wird im Fäkalientank gesammelt, ehe es auf hoher See oder an einer Abpumpstation im Hafen entsorgt wird.