Holly Cova leitet das Team Malizia, Hand in Hand mit Boris Herrmann. In den letzten fünf Jahren haben sie zusammen ein leistungsfähiges, aufgeschlossenes, junges Team aufgebaut. Während Holly Cova ein Team von 35 Mitarbeitern führt, organisiert sie Millionen von Euro, leitet mehrere Umweltinitiativen und arbeitet mit Spitzenunternehmen zusammen.
Gleichzeitig engagiert sie sich rund um die Uhr für das Team und ist die Frau im Hintergrund. Sie hat immer ein offenes Ohr und eine Lösung parat. Die 33-jährige Britin organisiert alles, vom Arzt bis zu Ersatzfoils – für den Fall der Fälle. Wir trafen uns zum Interview, sie in Amsterdam und ich in Berlin.
float: Holly, als wir uns 2019 zum ersten Mal auf der boot Düsseldorf sahen, hattest du gerade angefangen, mit Boris zu arbeiten.
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… und offen lesbar für alle. Unterstütze uns jetzt als 💙 float friend, damit das so bleibt. Dein Beitrag macht float stark. Ich bin dabei!Holly Cova: Ja, ich habe im Juli 2018 bei Boris angefangen.
Wie bist du ins Team gekommen? Wo hast du Boris zum ersten Mal getroffen?
Ich war vorher Juristin in England und bin 2018 nach Hamburg gezogen, um mit meinem damaligen Freund zusammen zu sein. Er ist gut befreundet mit Boris. Als ich ihn auf einer Party kennenlernte, sagte er zu mir: „Oh, du bist gerade hierher gezogen und du bist Anwältin? Bist du gut im Organisieren, und brauchst du einen Job?“ Und ich sagte: „Nun, ich kann ziemlich gut organisieren, und ich will nicht mehr als Juristin arbeiten. Um was geht’s denn?“ Er fragte mich, ob ich zwei Wochen lang eine Veranstaltung für ihn organisieren könnte. Sehr bald darauf bat er mich, seine Team-Managerin zu werden.

Wenn du zurückblickst, was glaubst du, warum hat das mit euch so gut gematcht?
Wir waren ein bisschen wie zwei Rebellen, die sich zusammengetan haben, um die Sache zum Laufen zu bringen. Wir hatten ein sehr kleines Budget. Wir waren ein winziges Team und wollten wachsen. Boris erklärte mir, was er erreichen wollte, und für mich wurde es das, was auch ich erreichen wollte. Vom ersten Moment an war es eine gute Partnerschaft.
Was war die anfängliche Vision?
Unser Ziel war die Vendée Globe, aber wir wollten nicht nur segeln. Wir sagten uns: Lass uns das Team sein, das kommuniziert, und lass uns unter den Top 5 sein. Das war immer unsere geheime Mission.
Was waren deine ersten Schritte?
Wir waren nicht viele Leute im Team. Es gab Freiwillige und Freunde, die uns bei geschäftlichen Dingen halfen, sie kamen und gingen. Bei der Technik hatten wir nur eine Vollzeitkraft und ein paar freie Mitarbeiter. Boris hat im Grunde die ganze Sache alleine gemanagt, und ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, wie er das alles geschafft hat.
Oh, wow, dieser Typ vertraut mir sehr!
Innerhalb einer Woche sagte er: „Hier sind die Logins für alle Konten, hier sind alle Informationen für das Unternehmen und das Team“, und ich dachte: „Oh, wow, dieser Typ vertraut mir sehr.“ Ich sagte: „Okay, lass es uns angehen.“ Boris kümmerte sich weiter um die Technik. Ich bin keine Ingenieurin, ich werde kein Boot entwerfen. Aber ich bin mein ganzes Leben lang gesegelt, also weiß ich auch genug über die seglerische Seite.
Du bist 2016/17 mehr als 12.000 Seemeilen gesegelt, kanntest dich also gut mit dem Hochseesegeln aus, aber nicht mit Regatten. Wie hat sich dein neuer Job entwickelt?
Zusammen mit Boris habe ich die Verwaltung des Budgets, der Sponsoren und der gesamten Kommunikation übernommen. Schon früh brauchte ich eine weitere Person für die finanziellen Dinge, weil es zu viel wurde: Videos schneiden, Sponsoren anrufen und die Pressearbeit machen. Die ersten Monate habe ich damit verbracht, all die verschiedenen Bereiche kennenzulernen, die man bei einem Start-up aufbauen muss.

Das war die Feuertaufe. Man muss mit viel Leidenschaft und mit Herz und Seele dabei sein. Die Zahl der Stunden ist egal. Wir haben unsere gesamte Energie darauf verwendet.
Wie ist es, mit Boris zu arbeiten? Wie ist die Chemie zwischen euch?
Wirklich gut! Boris ist jemand, der jede Menge Ideen hat; er will immer bis ans Limit und darüber hinaus und Dinge anders als andere angehen. Für mich funktioniert das gut, weil ich mich auch nicht gerne der Norm anpasse. Es ist immer ein Abenteuer.