Decksalon-Yachten kommen dem vielbeschworenen schwimmenden Wohnsitz sehr nahe. Da liegt es nahe, sich eine davon zum Haus auf dem Wasser umzubauen. Inklusive häuslichem Arbeitszimmer – sprich: Homeoffice! Das betrifft auffällig häufig die Sirius-Baureihe. Denn mehrere Sirius-Eigner haben bereits festgestellt, dass man viele Jobs tatsächlich von überall aus erledigen kann. Warum also nicht unterwegs von Bord einer Sirius 35 DS?
Eine Erfolgsstory …

Die Sirius-Werft aus Plön in Schleswig-Holstein baut diesen Bootstyp seit langem. Der erste Entwurf mit einem Decksalon war die Sirius 32 DS. Zwischen 1995 bis 2011 wurde das Erfolgsmodell genau 100 Mal verkauft und danach von der Sirius 310 DS abgelöst. Die Neue ist zwar etwas kürzer – doch unter Deck bietet das Schiff erheblich mehr Platz.
Neue Rumpflinien durch moderne Bug- und Heckform und mehr U-Spant verhalfen auch der später aufgelegten Sirius 35 zu mehr Wohnkomfort und Platz als die 38 Fuß lange Sirius. Als diese folgerichtig aus dem Programm gestrichen wurde, ist die Angebotspalette ab 2015 mit einer Sirius 40 DS bereichert worden.
… mit Alleinstellungsmerkmalen
Fast nirgends ist das Konzept einer Decksalonyacht so konsequent zu Ende gedacht worden wie bei den Sirius-Yachten. Das ganze Schiff ist um eine einheitliche Sichtachse herum konzipiert. Egal, wo man sich aufhält, steht oder sitzt – alle Mitsegler begegnen sich buchstäblich auf Augenhöhe. Ob nun im Salon an Backbord in der u-förmigen Sitzecke am großen Tisch, im Stehen in der Längspantry oder im Sitzen im Innensteuerstand und der Navigationsecke steuerbords, dessen Sitz man hochfahren kann, oder auch im Cockpit sitzend.

Das hat unter anderem wohl auch Matthias Schmitz überzeugt. Nach einem langwierigen Prozess stand die Entscheidung für eine Sirius 35 DS. Im Gespräch mit float resümiert er: „Wohnen an Bord im Decksalon schien mir am besten darstellbar. Und ein Leben und Segeln im Winter sollte auch in nördlicheren Breiten machbar sein.“ Der Freiberufler suchte den besten Kompromiss zwischen Wohnung und Segelboot. Den, so ist er sich sicher, habe er mit einer Sirius 35 DS für sich gefunden.
Perfektes Konzept
Die Perfektion im Konzept mit seinem tadellos hochwertigen Holzausbau gibt es nicht nur im Decksalon, sie findet sich im gesamten Unterdecksbereich wieder. So erlebte ich es jedenfalls schon vor zehn Jahren bei einem ausführlichen Test. Eine Pantry, die keine Wünsche offen lässt – mit Gasherd, Backofen und Kühlschrank, dazu große Corian-Arbeitsflächen, Doppelspülbecken und Seewasserspülung, beleuchtete Geschirrschränke sowie rollengelagerte Schubladen mit Selbsteinzug.

Unter den Bodenbrettern, sozusagen im „Keller“, zusätzlicher Stauraum in Hülle und Fülle, der sogar Getränkekästen aufnehmen kann. Tatsächlich stehen allein im gesamten Innenbereich fast 5.000 Liter an Stauraum zur Verfügung.
Privatsphäre im Unterdeck
Zwei Stufen abwärts erreicht man die „Privatsphäre“. In der Vier-Kojen-Version des damaligen Testschiffes waren es zwei Schlafräume, die eine große Behaglichkeit ausströmen. Das Highlight war die Eignerkammer mit ihren drei großen rechteckigen Fenstern (Option) im Rumpf und einem fast quadratischen, 2,05 x 1,85 großen Meter-Inselbett mit Lesesessel genau im Zentrum der Yacht.

Hier spürt man die wenigsten Schiffsbewegungen. Kein Plätschern oder Wasserschlagen im Heck, wie man es bei Achterkojen kennt, stört die Ruhe. Die großen Fenster sind ein unbedingtes Muss. Sie bringen viel Tageslicht in die Kammer und gewähren einen ungewöhnlichen Ausblick fast auf Wasserhöhe. Ein Gestaltungselement vom Decksalon, das inzwischen auch viele andere Werften übernommen haben.
Individualität ist Trumpf
Die Yachten aus Plön sind edel gebaut, vielfältig variierbar und etwas Besonderes auf dem Markt hochwertiger Fahrtenyachten. Es gehört mit zur Erfolgsstrategie der Sirius-Yachtwerft, die unterschiedlichsten Kundenwünsche so weit wie möglich zu berücksichtigen. Die Ergebnisse können sich allesamt sehen lassen, sind doch die Serienboote durch die Umsetzung dann schon eher mit exklusiven Einzelbauten zu vergleichen.

Das war schon bei der älteren 32 DS so und der späteren kleineren Sirius 31 DS. Bis zu 18 Ausbauoptionen sind bei der 31er realisiert worden.
Das Konzept bei der Sirius 35 DS, so erläuterte mir damals der Werftchef Torsten Schmidt bei einem Test vor genau zehn Jahren, sei eigentlich anders gewesen. Es ging um die Frage: Wie sieht ein Schiff aus, bei dem man nicht 18 Optionen anbieten muss?
Wie lassen sich alle Wünsche und Bedürfnisse der existierenden Eigner einer 32 oder 310 gebündelt und ohne Kompromisse in einem Schiff unterbringen? Recht einfach: zwei große Kojen, Salon, separate Dusche, großzügiges Bad und Werkstatt. Und, wenn gewünscht, auch mit Büro und Schreibtisch. Dieses Konzept, so Torsten Schmidt gegenüber float, sorgt in diesen Zeiten zunehmend für Anfragen nach einer Sirius mit Büroeinrichtung.
Arbeiten wie Zuhause
Nach der gängigen Definition ist Homeoffice, auch Telearbeit genannt, eine flexible Arbeitsform, bei der die Beschäftigten ihre Arbeit vollumfänglich oder teilweise aus dem privaten Umfeld heraus ausführen. Unter einem Homeoffice wird in Deutschland umgangssprachlich meist ein heimisches Arbeitszimmer verstanden. Die Decksalon-Yacht erfüllt diesen Anspruch – und noch mehr.

Wie viele von Schmidts Kunden in dieser Zeit hat auch Sirius-Eigner Matthias Schmitz festgestellt, dass man heute nicht unbedingt überall persönlich anwesend sein muss, um an Konferenzen teilzunehmen. Und er muss auch nicht in einem Büro sitzen, sondern kann viele Arbeiten von irgendwo erledigen. Zum Beispiel von Bord einer Segelyacht. Vorbildliche soziale Distanz zu Corona-Zeiten.