Als es ihm am achten Tag immer noch nicht besser ging, nahm er über sein Iridium Go Kontakt zu Freunden auf, die schon Corona gehabt hatten, und fragte sie nach ihrem Verlauf. „Ich wäre nicht in der Lage gewesen ein Gebiet wie Panama anzufahren wegen des vielen Traffics. Wenn es mir nicht besser gegangen wäre, hätte ich weiter Offshore driften müssen.“
Am neunten Tag wurde es endlich besser und Hoffmann konnte Colón ansteuern. Der Coronatest vor dem Einlaufen im Hafen war negativ. Einen weiteren Test musste er nicht machen, nur sein Impfausweis wurde kontrolliert.

Von Panama zu den Osterinseln
Der aus Leipzig stammende IT-Spezialist hatte von einem Freund vor einigen Jahren ein Buch von Wilfried Erdmann geschenkt bekommen und gesehen, dass sein Kindertraum, wie Thor Heyerdahl zur Osterinsel zu segeln, durchaus umzusetzen war. „Deshalb möchte ich auch zur Osterinsel. Und Wilfried Erdmann hat mir gezeigt, dass es möglich ist“, sagt er über sein Reiseziel.
Seine Frau mag das Segeln nicht so sehr, aber sie lässt ihn machen, was er mag. „Es ist eine Zumutung für die Partnerin und ich möchte ihre Toleranz nicht überspannen. Deshalb versuche ich, in der Hurrikansaison zurückzukommen.“

Zur Osterinsel braucht er etwa 30 bis 40 Tage. In Colón in Panama ist ein Freund an Bord gekommen, der ihn zur Osterinsel begleiten wird. Hoffmann hatte den US-Amerikaner Scott auf seinem ersten Törn auf den Bahamas kennengelernt und sie hatten sich angefreundet. Wenn sie es bis zur Osterinsel schaffen, bleiben sie dort zwei Wochen und segeln auf dem gleichen Weg zurück. „Für mich als Kind der alten DDR ist es unglaublich, dass ich das erleben kann. Ich bin sehr, sehr happy“, schließt Kay Hoffmann.
Das Routing
Kay Hoffmann haben wir über Sebastian Wache von der WetterWelt kennengelernt, der schon das Wetterrouting für ihn im Atlantik gemacht hat und jetzt die Strecke zu den Osterinseln routet.

Seiner Einschätzung nach ist die Wetterlage relativ eindeutig: Zum Start gibt es noch einen Rest Nordostpassat, der sich gerade in der Panamastraße als kleine Düse zeigt. Dann geht es mit recht gutem Wind los, bis etwa Cambutal querab liegt. Hier beginnt bereits der Einfluss der tropischen Konvergenzzone ITCZ. Das Windfeld bricht zusammen und es muss mit dem Motor weitergehen.
Ab etwa 4°N wird dann bereits der Südostpassat über den Äquator geholt und sorgt so für einen SW-Wind. Allerdings stört dabei noch immer etwas die ITCZ und auch der Tiefdruckeinfluss von Kolumbien. Es bleibt nicht ganz einfach, den Wind zu finden, ab 4°N kommt wieder etwas Wind auf.
Die beste Option nach dem Überqueren über den Äquator ist, das Windfeld des Südostpassats zu nutzen und über die Galapagosinseln zu fahren. Der Strom hilft etwas mit in diese Richtung, wenn der Wind mal fehlt. Je nach exakter Höhe, die man bis zu den Galapagos fahren kann, besteht die Chance, sie südlich zu umfahren. Hier könnt ihr Kay Hoffmann auf seinem Kurs folgen.
Sobald die Inseln querab liegen, kommt der Passatwind, der von den sehr stabilen Hochs im Süden ausgelöst wird. Da derzeit auch das La-Nina-Phänomen aktiv ist, laufen die Passatwinde etwas stabiler unter den recht stabilen Hochs.
Was Dr Melanie Aalburg, selber Hochseeseglerin und als Ärztin spezialisiert auf Corona, Seglern und Seglerinnen rät.
Ein Kommentar
Kay Hoffmann hat sein tolles Boot übrigens mit YACHTVERSTAND gefunden. Er wurde beim Kauf, der Überführung und der Ausrüstung des Schiffes für seinen großen Törn von YACHTVERSTAND tatkräftig unterstützt und beraten. YACHTVERSTAND steht ihm auch während der Reise 24/7 zur Seite wenn schnell mal ein neues Groß gebaut und verschickt werden soll oder irgendwelche Ersatzteile besorgt werden müssen.
Außerdem hat YACHTVERSTAND der Partnerin von Kay Hoffmann auf einem Törn mit schnuppersegeln.de den Spaß am Segeln vermittelt. Sie war so begeistert, daß danach der Traum vom eigenen Schiff direkt mit vereinten Kräften ermöglicht
werden…