Die Beratungen mit meinen Partnern laufen. Mit der vergangenen Vendée Globe sind sie sehr zufrieden. Dass ich die Strecke abgesegelt bin, obwohl ich aus dem Rennen ausscheiden musste, wurde mir als großer Erfolg angerechnet. Ich sehe optimistisch nach vorne.

Der Relaunch der Initiatives Coeur soll Mitte Mai abgeschlossen sein. Wurde viel verändert?
Die Kollisionsvermeidung hatte oberste Priorität. Das Boot war schon mit der Oscar-Software ausgerüstet. Wir haben ein Whale Shield (ein Pinger am Kiel, der mit akustischen Signalen die Wale abhält) ergänzt und ich arbeite mit Madintec an weiteren Vermeidungs-Modulen.
Haben Sie sich mittlerweile für einen Co-Skipper zur Transat Jacques Vabre entschieden?
Ja, die offizielle Verkündigung kommt demnächst. Ich brauche vor allem einen erfahrenen Segler, der mir mein Vertrauen zurückgibt und mich wieder in den Angriffsmodus bringt. Seit der Kollision fühle ich mich angeknackst. Außerdem stecken im Boot noch Potentiale, die ich herauskitzeln will.

Gläserne Decke beim Segeln
Sie haben nie etwas auf Ihr Boot kommen lassen. Träumen Sie trotzdem von einem moderneren?
Ich bin hin- und hergerissen. Das Boot ist konkurrenzfähig, aber manchmal ist es frustrierend, nicht auf Augenhöhe mit den neueren IMOCAs zu sein. Es gibt eine gläserne Decke: Sechs Frauen traten in der Vendée Globe an, drei davon mit Sponsoren, die schon seit mehreren Jahren in der Szene sind, aber keine hat ein Boot gebaut und ausgerüstet, um wirklich auf den Gesamtsieg zu setzen. Genau das ist aber mein Herzenswunsch.
Die neuen IMOCA-Klassenregeln zielen vor allem auf die Kostenkontrolle ab, sind das Schritte in die richtige Richtung?
Ja, die Absicht ist richtig. Denn in der Theorie sind wir uns alle einig. Aber in der Praxis ist sich doch jeder der nächste … Ein neues Boot ist der Traum, aber die Erfüllung ist ungeheuer schwierig. Wir hätten die Kosten noch weiter eingrenzen können, denn es ist nicht einfach, so viel Geld aufzutreiben. Einheits-Bäume und Einheits-Ruder waren im Gespräch bei den neuen IMOCA-Klassenregeln. Das wäre sehr effektiv gewesen.
Aber die Überlegungen wurden fallengelassen. Mit dem Team und unseren Partnern suchen wir nach einem Weg, das Boot für die nächste Vendée Globe aufzurüsten, um zu den Favoriten zu gehören. Aber es ist eine komplizierte Mission, die Kosten sind weiterhin sehr hoch.

Die neuen Regeln erhöhen die Sicherheit und begrenzen die Größe der Foils. Was halten Sie davon?
Das ist ein sehr interessanter Aspekt. Einige Innovationen kamen zu schnell, um sie zu beherrschen. Deshalb sollten wir sie aber nicht verwerfen. Andererseits habe ich einen High-Speed-Crash erlitten, und ich bin mir nicht sicher, ob wir um jeden Preis schneller fahren sollten. Ob wir nun 30 oder 35 Knoten machen, die Leute bringt es so oder so zum Träumen.
War die neueste Generation von Booten in der Vendée Globe zu extrem?
Einige der neuen Boote waren sehr steif, sehr extrem. Andere hielten eine vernünftigere Balance. Wenn ich die Möglichkeit gehabt hätte, ein gebrauchtes Boot aus dieser Generation zu kaufen, hätte ich längst nicht alle in die engere Wahl genommen. Aber das ist ganz normal und fantastisch. Es bedeutet, dass die Boote an verschiedene Arten des Segelns angepasst werden können.