Dieses Mal ist vieles anders. Bei der ersten Atlantiküberquerung der schwedischen Klimaaktivistin mit Boris Herrmann auf der Carbon-Rennyacht Malizia II schlugen die Wogen hoch. Jetzt segelt Greta Thunberg mit der 26 Jahre jungen britischen Profiseglerin Nikki Henderson zurück nach Europa. Das Schiff ist kein anderes als die „La Vagabonde“ des Youtube-Segelstars Riley Whitelum und Elayna Carausu. Das war nur kurz in den News.
Dabei ist die seglerische Herausforderung, im stürmischen Spätherbst den Atlantik mit einem Fahrten-Katamarans zu überqueren, deutlich größer. Schaffen Sie es, rechtzeitig zum Weltklimagipfel COP25 anzukommen, der kommende Woche in Madrid beginnt?
Bei diesem Törn zurück gab es keine langen Diskussionen über das Schiff, den Alltag an Bord und Mutmaßungen darüber, wie die 16-jährige den Törn überstehen würde. Mit der zweiten Atlantiküberquerung zeigt Greta Thunberg, wie normal es sein kann, emissionsfrei zwischen Europa und den USA zu reisen und nicht zu jetten.
Starker Wind aus der falschen Richtung
Am 14. November begann die zweite Atlantiküberquerung der Schwedin, nachdem der Klimagipfel in Chile wegen innenpolitischer Auseinandersetzungen abgesagt worden war. Der Törn war anfangs von starkem Wind aus der falschen Richtung gekennzeichnet. So mussten die beiden Skipper, Nikki Henderson und Riley Whitelum, die „La Vagabonde“ tief in den Süden abfallen, bevor sie wieder Kurs auf Portugal nehmen konnten.
Winde um die 38 Knoten und hohe Wellen machten vor allem Rileys Partnerin Elayna und Greta zu schaffen, die zu Anfang mit Seekrankheit kämpften. Nikki und Riley mussten sich den unterschiedlichen Windbedingungen durch permanentes Segelwechseln anpassen und haben sich in den Nächten mit Zweistundenschichten abgelöst.
Nach ein paar Tagen wurden die Winde achterlicher und „La Vagabonde“ konnte viele Meilen gutmachen. Mit bis zu 200 Seemeilen pro Tag und 22,8 Knoten Topspeed hat sich der Outremer 45 als perfekter Untersatz bewährt.
Noch vier Nächte bis zum Ziel
Wer selbst segelt weiß, dass es bei Langstreckentörns neben den Wetterbedingungen meistens nur eines geht: ums Essen. So wundert es nicht, dass die Crew der „La Vagabonde“, zu der auch Lenny, der einjährige Sohn von Whitelum und Carausu gehört, mehr über die noch vorhandenen Vorräte an Bord als über die traumhaften Sonnenuntergänge spricht. Auch Vater Svante Thunberg is(s)t an Bord.
Kürbisse, Kartoffeln, Karotten und Hummus sind noch reichlich da, und das muss auch noch bis Dienstag reichen.
Ein Kommentar
Wenn es noch mehr solch g’standene Leute wie Nikki Henderson, Greta Thunberg und Relay Whitelum & Frau Elayna gibt, ist mir als „alter Sack“ mit 5 Kindern und 8 Enkeln um unsere Welt nicht bange.