Natürlich hätte ich gerne noch viel mehr trainiert, aber die Zeit war zu knapp. Ich empfehle daher allen, viel früher mit den Vorbereitungen zu beginnen. Aber ich habe es trotzdem geschafft, weil ich ehrgeizig und ausdauernd bin und weitergemacht habe. Natürlich hat mich auch ein gutes Team, meine Familie, Freunde und andere Solosegler auf dieser Reise unterstützt, und das war ausschlaggebend für meinen Erfolg.

Letzte Vorbereitungen vor der Regatta
Es war das Wochenende vor dem Silverrudder und das Schiff musste von Fredericia nach Svendborg überführt werden. Wegen des Wetters konnte ich nur am Samstag segeln. Die Überfahrt dauerte 12 Stunden und war meine vierte und längste Solofahrt vor dem Silverrudder selbst.
Den vorletzten Tag vor der Regatta hatte ich mir für die letzten wichtigen Vorbereitungen reserviert. Einchecken, das Boot nummerieren und den Tracker anbringen, auftanken, die Segel einpacken, die Batterie aufladen, die Wettervorhersage prüfen und alles an Bord an den richtigen Stellen verstauen: Proviant usw.
Am letzten Tag vor dem Regattastart hatte ich außer dem Briefing zum Rennen nichts geplant. Doch die Dinge entwickeln sich oft anders als geplant. Ich musste viele Dinge, die ich für den Tag geplant hatte, wegen des Regens auf den kommenden verschieben. Es ist sicher eine gute Idee, vor dem Rennen einen Tag Puffer einzuplanen, da man nie weiß, ob der Plan aufgehen wird.
Los geht’s!
Endlich kam der Starttag des Silverrudder, der Tag, auf den ich mich in den letzten 88 Tagen vorbereitet hatte … Ich kaufte Brötchen beim Bäcker und machte mit meinem Bruder einen letzten Bootscheck. Mein Plan war es, gegen neun Uhr aus dem Hafen zur Startlinie zu fahren, aber es wurde ein bisschen später – zu spät, wie ich dann fand. Ich würde empfehlen, so früh wie möglich loszufahren, um genug Zeit zu haben, sich zu sammeln.
Dann ertönte der Startschuss. Ab jetzt hieß es nur noch, mich an den Plan zu halten, einen kühlen Kopf zu bewahren und das zu tun, was ich geübt hatte. Jetzt geht es nur noch um das Können, die eigene Kompetenz und um eine positive Einstellung.

Ich hatte die Navigation schon in meinen Kartenplotter eingegeben. Außerdem hatte ich ein iPad mit der Route und eine allgemeine Seekarte als Backup dabei, auf der die Strecke auch mit Kompasskursen eingezeichnet war. Sollte es so weit kommen, dass der Strom ausfällt, hätte ich immer noch ein Backup. Wenn man sich gut in die Route einarbeitet und sich an seinen Plan hält, ist die Navigation einfach.
Für mich war es kein Problem, lange wach zu bleiben. Mit 350 anderen Booten auf dem Wasser kann es leicht zu Kollisionen kommen und das wollte ich vermeiden. Ich habe insgesamt nur etwa 10 Minuten geschlafen und war ansonsten die ganze Zeit wach.