Solo auf alten Booten in alten Flip-Flops, unrasiert und isoliert – oder mit Crew auf modernsten Rennyachten in Hightech-Gear und auf Rufweite zu den Kontrahenten: Offshore-Regatten können sich fundamental unterscheiden.
Die fünf Imocas bei The Ocean Race bedrängeln sich so Bug an Bug Richtung Kapstadt, dass sie sich zeitweise auf dem Tracker überlagern. Beim Golden Globe Race muss man den Tracker schon auf sehr großzügigen Maßstab stellen, um alle Teilnehmer im Bild zu haben.


Die verbleibenden fünf Segler und die eine Seglerin liegen enorme Distanzen auseinander. Während Simon Curwen Chile für seinen Reparaturstop erreicht hat, hat Ian Herbert-Jones das ca. 5.000 Seemeilen westlichere Bounty Island gerade erst hinter sich gelassen.

Freiheit? Gemeinschaft!
Gleich zweimal wurde Tomys Rustler 36 auf die Seite geschmissen. Aber er kann aufatmen. Als einzigen Schaden muss er ein gerissenes Vorsegel verbuchen. Kirsten Neuschäfer ist unter ähnlichen Bedingungen gleich auf Minimalbeseglung gegangen und bis jetzt langsam, aber bis auf einen gebrochenen Spinnakerbaum unbeschadet durchs Sturmtief gekommen.
Den alleinsten Punkt der Erde hat Michael Guggenberger passiert. In der Nacht vom achten auf den neunten Februar streifte er Point Nemo. „Jetzt kommen wir uns wieder näher!“, hat er mit einem Grinse-Emoticon auf Twitter der Menschheit entgegengejubelt. Freiheit ist eben nichts ohne Gemeinschaft …
Auch der am fünften Februar geborene Abhilash Tomy denkt nach den zwei Knockdowns an Geselligkeit: „My birthday party is at the milli=bar. All are welcome. Get knockdown kit along.“ Jedem sein persönlicher Knockdown an der Milli=Bar! Noch ein Rum auf Salzbuckel Abhilash!