„Das Meer ist der letzte freie Ort auf der Welt“, schrieb einst Ernest Hemingway, der seiner Liebe zur See mit dem Werk „Der alte Mann und das Meer“ ein Denkmal setzte. Hemingway wusste, wovon er schrieb. Er segelte auf vielen Yachten, fing tonnenweise Fisch und überlebte mehr als einen Sturm. Vielleicht ist es genau diese Freiheit, von der Hemingway sprach, die auch viele Prominente aus Kultur und mit Krone, aus Wissenschaft und Wirtschaft und natürlich der Politik mit dem Segeln verbinden. Hier eine Auswahl von Schauspielern und Musikern an der Pinne.
Schauspieler
Morgan Freeman
Morgan Freeman ist einer der erfolgreichsten Hollywood-Schauspieler der Gegenwart. Bereits in den 1960er-Jahren lernte er Segeln in der Bucht von San Francisco. Die See wurde zu seiner „Zuflucht und Leidenschaft“. Segeln, sagt Freeman, sei ein „besonders wirksames Gegenmittel zu Hollywood“. Sein erstes Boot war eine in Holland gebaute Holiday 28, 16 Jahre lang segelte Freeman von der Eastchester Bay aus, einer Bucht vor der Bronx in New York.
Das bevorzugte Revier des Oscar-Preisträgers ist die Atlantikküste der USA, besonders die nördlichen Bundesstaaten und das kanadische Nova Scotia haben es ihm angetan. Anders als andere Hollywoodstars, die mit PS-starken Motorpötten protzen, liebt es Freeman bescheiden auf dem Wasser. Er ist mittlerweile ein Fan des US-amerikanischen Bootsbauers Shannon. In den 1980er-Jahren erkundete er auf seiner Shannon 38, einer seetüchtigen Ketch, die Karibik.Mit an Bord: Frau und Tochter und die Bordkatze Zipper. Später vergrößerte Freeman sich, blieb aber der Marke treu. Mit seiner neuen Shannon 43 segelte er bis nach Trinidad. „Wenn du ein Leben der Illusion lebst“, sagte Freeman einmal, „ist dein Leben nichts wert, bis du etwas tust, das deine Realität herausfordert. Und für mich ist das Segeln auf dem offenen Meer eine echte Herausforderung, denn es geht um Leben und Tod.“ Freeman weiß, wovon er redet. Auf dem Rückweg von den Bermudas geriet er einmal in einen Sturm mit 50 Knoten Wind.
Antonio Banderas
Nicht nur als Zorro macht der spanische Hollywood-Import Antonio Banderas eine gute Figur, sondern auch an der Schot. Der Mann aus Malaga ist seit Kindesbeinen an auf dem Wasser zu Hause, seine Yacht liegt segelbereit im Hafen seiner Heimatstadt. Sein aktuelles Schiff hat er vom spanischen Königshaus übernommen. Mit seiner ehemaligen Frau, der Schauspielerin Melanie Griffith, nahm Banderas auch an einigen Regatten teil – wie der Copa del Rey vor Mallorca. Antonios Bruder ist der berühmte Milliardär Javier Banderas, auch er ist ein großer Liebhaber des Yachtsports. Ihm gehört das spanische Team „Tau Ceramica“, zuletzt startete er in der Klasse Transpac 52 (TP52).Errol Flynn
Schauspieler unter Segeln gab es immer schon. Errol Flynn war der Hollywoodstar der 1930er und 1940er-Jahre. Als Haudegen und Abenteuerheld segelte er in Filmklassikern wie „Unter Piratenflagge“ oder „der Herr der sieben Meere“. Aber auch privat liebte Flynn die See. „Die einzigen wirklichen Ladies, die ich je hatte, waren meine Segelschiffe“, sagte Flynn einmal. Die Liebe zur See war Flynn in die Wiege gelegt, er verbrachte seine Jugend in den australischen Häfen von Sydney und Hobart.
Seine erste Yacht war die „Sirocco“, mit der er die Küste entlang nach Neuguinea segelte. Dort erlitt er allerdings Schiffbruch. Später legte sich Flynn den 118-Fuß-Schoner „Zaca“ zu, den er bis zu seinem Tod besaß. Er nutzte den Schoner auch, um einen Dokumentarfilm zu drehen. „Cruise of the Zaca“ hieß der Streifen, den Flynn zusammen mit seinem Vater, Professor Theodore Flynn, drehte. Als Flynn, ein Lebemann und Trinker, im Alter von 50 Jahren starb, war die „Zaca“ sein einziger wirklicher Besitz.Humphrey Bogart
Humphrey Bogart und Lauren Bacall sind eines der prominentesten Hollywood-Paare der Geschichte. Angesichts von Bogarts Leidenschaft für das Segeln und das Meer war es nur passend, dass sich die beiden 1944 bei der Verfilmung von Ernest Hemingways „To Have and Have Not“ kennenlernten. Nach der Heirat im Jahr 1945 kaufte Bogart einen 55-Fuß-Schoner namens „Santana“ von seinem Schauspielerkollegen Dick Powell und kombinierte seine beiden wahren Leidenschaften – seine schöne Braut und das Segeln.
In seinem Buch „Bogart: Auf der Suche nach meinem Vater“ spricht der Sohn des Schauspielers über die beiden Lieben seines Vaters. „Während die meisten Menschen wissen, dass Bogie und Bacall eine große Liebesbeziehung hatten, wissen wahrscheinlich weniger von der anderen großen Liebe meines Vaters – dem Segeln“, schrieb Stephen. „Das Meer war der Zufluchtsort meines Vaters.“ Bogart liebte sein Boot nicht nur für den gelegentlichen Törn im kalifornischen Newport Harbor oder als Ort, an dem er mit den Jungs in Ruhe Drinks trinken und Zigaretten rauchen konnte.