Er segelte auch Rennen mit ihr. In der Pantry des Bootes hingen die Gedenktafeln von den Rennen auf San Clemente Island 1950 und 1951 und dem Voyagers Yacht Club Channel Islands Race 1953.
Stephen Colbert

Aber auch das hielt ihn nicht davon ab, sich seinen Traum zu erfüllen – wenn auch viele Jahre später. Im Jahr 2005 nahm Colbert an seiner ersten Langstreckenregatta teil. Er wurde Letzter. Tatsächlich brauchte seine Crew so lange, um die Bermudas zu erreichen, dass sie erst zwei Tage nach der Siegerehrung ankam. Nach dieser Erfahrung nahm Colbert im Mai 2011 an der Segelregatta von Charleston auf die Bermudas teil. Als Skipper segelte Colbert die „Spirit of Juno“ auf den zweiten Platz. Nur fünf Seemeilen hinter dem Führenden erreichte er das Ziel.
Musiker
Neil Young
Mehr als 35 Jahre lang war die kanadische Rocklegende Neil Young Eigner eines gaffelgetakelten Schoners – des Zweimasters „W. N. Ragland“. Anders als die meisten Rockstars auf ihren Megayachten liebte Young den Oldtimer aus dem Jahr 1913, einen 101-Fuß-Baltikum-Schoner, den er eigenhändig restaurierte. Dabei scheute er keine Kosten. Young ließ einen Eisenbahnwaggon mit 20.000 Brettern aus Mahagoni heranschaffen, um das Schiff neu zu beplanken. Er taufte es nach seinem Großvater W. N. Ragland.

Simon Le Bon
Das wohl bekannteste Lied der britischen 80er-Jahre-Popband Duran Duran dürfte wohl „Wild Boys“ sein. Ein Titel, der dem Sänger Simon Le Bon wie auf den Leib geschneidert scheint. Le Bon war nicht nur ein begeisterter Segler, er nahm auch mit seiner Yacht „Drum“ an diversen Regatten teil – wie dem Fastnet-Race 1985, bei dem er fast ums Leben gekommen wäre. Seine 77-Fuß-Maxi-Yacht verlor den Kiel und kenterte.

John Lennon
Auch wenn John Lennon kein eigenes Segelboot besaß, suchte er die Entspannung auf dem Wasser. Ende der 70er Jahre steckte der berühmte Beatles in einer kreativen Krise: Er konnte keine Songs mehr schreiben. Und genau diese Blockade führte zu seiner Liebe zum Segeln. Lennon charterte die Yacht „Megan Jaye“, einen 13,4 Meter langen Schoner, und segelte zu den Bermudas.

Herbert von Karajan
Der virtuose Dirigent beherrschte nicht nur den Taktstock, sondern auch das Taktieren bei Regatten. Karajan, der bis heute als der beste Dirigent der Welt gilt und bis zu seinem Tod 1989 über 35 Jahre die Berliner Philharmoniker geleitet hatte, war ein begeisterter Segler seit seiner Jugend. Karajan lernte schon früh das Segeln auf österreichischen Seen und kaufte 1938 seine erste Yacht, die „Karajanides“. 1967 folgte die erste Yacht der erfolgreichen Serie „Helisara“, deren Name ein Akronym aus (H)erbert, (El)iette, (Is)abel, (Ara)bel ist, also aus seinem Namen, gefolgt von dem seiner Frau und seiner beiden Töchter.

Karajan ließ fünf weitere Yachtren bauen, die alle den Namen „Helisara“ trugen. Die „Helisara VI“ war ein Maxi-Renner, 79 Fuß lang und 17 Fuß breit. Auf ihr nahm Karajan an mehreren Regatten wie der Maxi Yacht World Championship teil. Wegbegleiter erinnern sich an Karajans unerschöpfliche Leidenschaft als Segler, der immer nach Perfektion strebte und das Beste aus sich, dem Boot und der gesamten Crew herausholte. Genauso wie im Konzertsaal.
Mehr davon? In Geist und Macht an der Pinne porträtiert Jens Brambusch segelnde Wirtschaftskapitäne, gekrönte Häupter, Politiker und Wissenschaftler.