Es ist ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk für den 21-jährigen Segler Lennart Burke. Heute gab der Athlet aus Stralsund bekannt, dass er einen neuen Sponsor gefunden hat – und so sicher bei der Mini-Transat 2021 am Start sein wird. Die Sparkasse Vorpommern steigt als Hauptsponsor ein.
Jetzt, kurz vor Weihnachten, wurde die entsprechende Vereinbarung unterzeichnet. „Ich war mir immer sicher, dass ich 2021 in Frankreich bei der Mini-Transat an den Start gehe“, sagt Lennart Burke. Seine Kampagne, im übernächsten Jahr alleine über den Atlantik zu segeln, hat so wieder Fahrt aufgenommen. Das ermöglicht es Lennart, jetzt ein wettbewerbsfähiges Boot zu kaufen.

Und das ist gut so, denn der werdende Profisegler, dessen Kampagne im Sommer nach Absage des sicher geglaubten Sponsors in die Binsen ging, sagt: „Für mich gab es keinen Plan B.“ Nur wenige Wochen zuvor hatte er seine Kampagne öffentlich vorgestellt.
Im April hatten wir über das Mini-Transat-Projekt berichtet, das der Verein Trans-Ocean e. V. ins Leben gerufen hat. Mit an Bord der gecharterten Vector 6,50 mit dem charakteristischen Scow-Bug waren als Schirmherr Boris Herrmann und als technischer Berater Andreas Deubel und Jörg Riechers – alle drei sind Hochseesegler mit Mini-Transat-Erfahrung. Der Skipper des „Mex“ getauften Boots sollte Lennart Burke sein.
Das Aus kam im Juli
Doch dann kam im Juli unerwartet das Aus der Kampagne. Lennart war gerade zurück und Maurice hatte mit dem ehemaligen Mini-Transat-Segler Oliver Tessloff das Baltic 500 auf Platz 1 erfolgreich abgeschlossen. Der Verein Trans-Ocean e. V. hatte sich zurückgezogen. Für Lennart war das kein Grund aufzugeben, zumal die „Mex“ noch bis März 2020 gechartert ist.

Das Mini-Transat wird seit 1977 im zweijährigen Rhythmus auf 6,50 Metern langen Slups ausgetragen. Das Rennen beginnt in der Regel in La Rochelle und führt mit einem Zwischenstopp auf den Kanaren oder Madeira nach Martinique oder Brasilien.
Heute heißt die Veranstaltung Mini Transat La Boulangère, wegen einer französischen Großbäckerei als Hauptsponsor. Bei der diesjährigen 22. Mini-Transat hat gerade der Debütant Morten Bogacki vom Offshore Team Germany den 3. Platz in der Prototypen-Klasse mit seiner „Lilienthal“ erkämpft.
Lennart Burke brennt weiterhin für das Projekt Mini-Transat 2021, sogar mehr denn je. Er zieht mit dem Serien-6,50 m Mini über die Messen, hält Vorträge und wirbt fleißig neue Sponsoren. Auf der Boot & Fun Berlin stellte sich der gut gelaunte 21-Jährige vom Stralsunder Segelverein Hansa unseren Fragen.

„Mein Transat-Traum begann mit 17“
float: Lennart, schön, dass deine Mini-Transat-Kampagne weitergeht. Was sagst Du zum Erfolg von Morten Bogacki in diesem Jahr?
Lennart Burke: Großartig! Morten hat hart gekämpft, als ihn auf der ersten Etappe beide Autopiloten verlassen haben und er Tag und Nacht an der Pinne sitzen mußte. Er wurde trotzdem 11. auf Gran Canaria und Dritter auf Martinique und dann mit einem Podiumplatz im Gesamt-Klassement belohnt. Das ist schon cool.
Was könnte Dich daran hindern, es ihm gleich zu tun?
Es kann immer Materialschäden geben, aber ich bereite mich und mein Boot sehr gut vor. Unterwegs muss ich dann entweder mit Ersatzteilen, die ich an Bord habe, arbeiten und durchhalten – oder aufgeben. Ein starker Wille und ein bisschen MacGyver gehören schon auch dazu.