Im Frühjahr 2019 postet ein Däne, dass er für die Langstreckenregatta Baltic 500 – ein Double-handed-Rennen – jemanden zum Mitsegeln sucht. Das Schiff: ein Mini, eine Pogo 2 mit nur sechseinhalb Metern Länge. Es meldet sich eine junge begeisterte Österreicherin: die 31-jährige Lisa Berger.
Die beiden lernen sich bei einer Art Blind Date am Steg vor dem Rennen kennen. Es bleibt nur noch Zeit für einen kurzen Probeschlag. Sie werden Vierte in der Classe Mini. Das war der Startschuss für die Laufbahn von Lisa Berger, die 2023 nun beim Mini Transat über den Atlantik antreten will.

Lisa goes Mini-Transat
Lisa Berger will 2023 als erste östereichische Seglerin am Mini Transat teilnehmen. In den float Originals spricht sie über die Magie dieser Regatta
Lisa wurde im Rahmen der Travemünder Woche zur deutschen Double-handed-Meisterschaft eingeladen und war begeistert von der One-Design-Klasse L30. Auf der Suche nach einem geeigneten Partner traf sie ihren Landsmann Christian Kargl. Der wollte 2021 das Mini Transat selbst zum zweiten Mal segeln und machte dabei den vierten Platz.
Im Oktober 2019 gewinnen beide zusammen den Europameister-Titel im Double-handed Mixed Offshore und werden ein Miniisten-Team.

Kerstin Zillmer spricht mit Lisa Berger in den float Originals darüber, was die Anziehung beim Mini Transat für sie ausmacht, wie sie mit Christian Kargl zusammenarbeitet und sich nun auf das Rennen vorbereitet.
Alle zwei Wochen neu
Kerstin Zillmer, Stefan Gerhard und Max-Leopold Käther sind die Gastgeber der float Originals. Beim Podcast von float über Boote, Leute, Orte und Dinge bekommst Du alle 14 Tage eine neue Folge auf die Ohren. Hier sind alle Folgen der float Originals im Überblick.
Unsere Fragen an Lisa Berger
Als wir das letzte Mal über dich auf float berichteten, hattest Du vor Mallorca eine Kollision. Dein Mini schlug leck, und Du kamst in Seenot. Hast du diese Erfahrung gut überwunden?
Lisa, was bist Du für ein Typ? Mutig und segelbegeistert bist du allemal, sonst hättest du dich nicht so reingehängt. Wie würdest du dich beschreiben?
Du bist aus Innsbruck und am Attersee groß geworden. Zusammen mit deiner Mutter hast du im Urlaub mit elf Jahren segeln gelernt. Was ist passiert, dass es dich so gepackt hat?
Deine Mutter spielt in deiner Segellaufbahn eine wichtige Rolle. Wie unterstützt sie dich jetzt bei deiner Vorbereitung?
Du hast einen neuen Job bei einer Yachtcharter-Agentur, den Du recht flexibel ausführen kannst. Wieviel Zeit bleibt dir zum Trainieren?
Es war schon vor dem Mini Transat 2021 mit Christian Kargl abgemacht, dass Du anschließend seinen Mini „All Hands on Deck“ übernehmen wirst. In welchem Zustand ist er, was muss alles gemacht werden?
Der Maxi 650 ist ein Plattbug-Design. Wie segelt sich das Boot mit abgerundetem Bug?
Wie wird dein Jahr 2022 aussehen? An welchen Vorbereitungsregatten willst Du teilnehmen?
Du bist bisher zu zweit gesegelt. Segelst Du eigentlich gerne einhand?
Was macht für dich das Mini Transat aus? Ist es die Sehnsucht nach dem Atlantik?
Wer sind deine Vorbilder? Sind es Frauen wie Irina Gravecha, die beim letzten Mini Transat ein fabulöses Rennen machte und in der Prototypen-Klasse auf Platz vier kam, den sie die ganze Regatta über inne hatte?
Das Ganze muss ja auch finanziert werden. Gerade läuft deine Crowdfunding-Kampagne. Wie lange läuft sie noch?