Zehn Segel-Medaillen sind für Olympia 2024 eingeplant. Neun waren schon im Voraus festgelegt. Für die zehnte Disziplin musste sich das Internationale Olympische Komitee zwischen Kitesurfen und Offshore-Segeln für gemischte Zweihand-Crews entscheiden. Jetzt ist es klar: Das Kite-Surfen wird in zwei Klassen aufgeteilt, getrennt nach Männern und Frauen. Das Offshore-Segeln für Frauen und Männer in gemischten Zweier-Crews wird nicht olympisch. Die Entscheidung fiel in der vergangenen Woche. Wie kam es dazu?

Im Jahr 2018 hatte sich der Weltseglerverband World Sailing für die Aufnahme der neuen Disziplin Offshore-Mixed-Teams ab den Olympischen Spielen 2024 ausgesprochen. Die gemischten Zweihand-Crews hätten dabei die sozialen Kriterien der Olympia-Agenda „2020 +5“ vorbildlich erfüllt. Doch der Weg zu einer neuen olympischen Segelklasse ist weit und reich an Hindernissen.
Welches Boot sollte es sein? Im Dezember 2019 wurde eine Anfrage an die Hersteller und Klassenvereinigungen gestellt, auf die zwölf Hersteller mit ihre Modellvorschlägen geantwortet haben. Es sind die Dehler 30 OD, Django 8s, FarEast 28 R, Figaro 3, J-Boats die J/88, J/99 und die J/105, JPK1030, L 30, Jeanneau Sunfast 3300, TEN2, und die Vector 6.5. Dann kam Corona.
Das IOC hat Bedenken
Im Dezember 2020 teilte das IOC mit, dass es die Zulassung der Klasse weiter prüfen wollte. Das für das IOC ungewöhnliche Verhalten, die Entscheidung eines Weltverbands in Frage zu stellen, erregte Aufmerksamkeit. Ein großes Fragezeichen hing über den vereinbarten Änderungen des Formats.
Im April 2021 äußerte sich das IOC skeptisch, ob der Plan von World Sailing für die neue Segelklasse unter den Gesichtspunkten „Field of Play“ und „Broadcasting“ aufgehen könne. Sicherheits- und Kostenbedenken mussten von World Sailing ausgeräumt werden. Aber selbst der Hinweis auf den Geschlechterproporz der Crews und die Nutzbarkeit bestehender Regattastrukturen konnte das IOC nicht überzeugen. Die Entscheidung gegen das olympische Mixed-Offshore-Segeln ab 2024 fällt am 11. Juni 2021.

Mixed Offshore zieht junge Teams an
Während sich das Drama entfaltete, äußerten sich viele zum Mixed-Offshore-Segeln. Die deutsche Laser-Seglerin Lena Weiskichel sagte: „Allein die Idee des Offshore-Segelns bei den Olympischen Spielen hat große Begeisterung ausgelöst. So wird die Dehler 30-OD-Klasse jetzt ein spezielles Programm fahren, um mehr junge Segler und Frauen für die Klasse zu gewinnen. Und es funktioniert. Ich bin erst 21 Jahre alt und habe von vielen meiner Freunde gehört, dass sie sich erst für das Offshore-Segeln interessiert haben, als das Mixed-Offshore-Event angekündigt wurde.“