Deutschlands einziger Formel-1-Fahrer auf dem Wasser, der Berliner Mike Szymura, wechselt den Rennstall. Der 24-Jährige debütierte 2016 in der F1H2O-Weltmeisterschaft, nachdem er drei Jahre lang die F4-S-Trophy-Meisterschaft dominiert hatte. Mit sieben Grand-Prix-Titeln und zehn Rennsiegen schaffte er dort den Hattrick. Im letzten Jahr, als er für Emirates Racing fuhr, war Mike Szymura dagegen vom Pech verfolgt.
In der Rennsaison 2018 tritt er erstmals für das 2015 gegründete Team Maverick F1 Racing an. Wenige Wochen vorm ersten Rennen im portugiesischen Portimao haben wir Mike Szymura zum Interview in die float-Redaktion eingeladen. Im Gespräch erklärt der Pilot, was er für seine dritte Saison in der Formel 1 auf dem Wasser plant.
Was ändert sich für dich mit dieser Saison?
Szymura: Das neue Team vor allem. Wir wechseln von Emirates zu Maverick, einem französischem Team. Das Boot ist das gleiche. Wir haben drei neue Motoren für den Start. Mein Berliner Team bleibt: Bekannte kommen während der Wettfahrten mit und helfen mir.
Wie sieht der Renn-Kalender dieses Jahr für dich aus? Im Mai geht es los.
Das erste Rennen ist in Portugal, das zweite in London, was ganz neu ist in den Victoria Docks. Das dritte und letzte in Europa ist in Evian in Frankreich nahe der Schweizer Grenze. Dann geht es nach China für zwei Rennen. Den Abschluss machen Abu Dhabi und Dubai.

Du bist also viel unterwegs. Hast du dann noch Zeit für andere Dinge?
Ja, da ist noch viel Zeit dazwischen. Ein bis zwei Monate, da geht man ins Fitness-Studio und trainiert. Ich bin ja auch noch hauptberuflich tätig – bis hoffentlich bald der große Vertrag und der Sponsor kommt. Dann fahre ich hauptberuflich Rennen.
Du fährst jetzt im dritten Jahr in der höchsten Liga. Hast Du vor, deine Strategie in dieser Saison zu verändern?
Man sagt ja: Aller guten Dinge sind drei. Ich will dieses Jahr auf alle Fälle angreifen. Das Ziel sind die Top 6, in jedem Rennen und beim Qualifying. Zufälle passieren, und manchmal hat man auch Glück. Letztes Jahr hatte ich leider keins. Wir wollen den Leuten zeigen, wer wir sind – und was wir können. Das ist unser Ziel für 2018.
Zu dem Team, für das Du antrittst, gehören neben Dir auch andere Piloten? Wer ist das?
Cedric Deguisne ist der Teamchef von Maverick F1 Racing und auch der erste Fahrer unseres Team. Ich bin der zweite Team-Fahrer für die Formel 1. Dann haben wir noch einen Formel-4-Fahrer, der ist wie ich ganz neu dabei. Mein Vater macht die Motoren, dazu kommen ein Radioman für den Funk und drei weitere Helfer. Sie machen das Setup für mich und stellen ein, was man verbessern kann im Cockpit, aber auch am Boot.


Stichwort Motoren: Gibt es bestimmte Herausforderungen, auf die man bei den Rennen Rücksicht nehmen muss, den Treibstoff zum Beispiel?
Ja, das Thema Treibstoff ist in Europa schwieriger als in den asiatischen Ländern, da fahren wir ja mit Avgas, also Flugbenzin. Die letzten zwei Jahre sind wir in Europa mit Biobenzin gefahren, was die Motorenleistung verschlechtert. Da muss man aufpassen, wie man den Benzindruck einstellt, damit auch die Kolben gut arbeiten.
Das ist im letzten Jahr nicht gut gelaufen. Dabei sind schon viele Motoren kaputtgegangen. Meiner nicht aber der von anderen Teams. Wir hoffen, dass wir da dieses Jahr besseres Benzin bekommen. Wenn nicht, muss Papa das am Motor einstellen.
Wie werden eure Motoren für die Saison vorbereitet?
Die Motoren werden in Kanada getunt, komplett neu überholt und gut aufgesetzt, damit wir am Rennplatz nur noch die nötigen Sachen einstellen müssen, sodass der Motor auf Hochleistung fahren kann.

Verrätst Du unseren Lesern, wer euer Partner fürs Motortuning ist?
Nein (lacht).
Herzlichen Dank für das Gespräch. Wir wünschen Dir eine erfolgreiche Saison.
Website der F1-Rennserie: f1h2o.com
Mike Szymuras Website: mikeszymura.com