Das erste Leg bis Cascais ist fast geschafft im Ocean Race Europe. Während sich das Offshore Team Germany in den Leichtwinden zu Anfang des Rennens gut positionieren konnte, ist die „Einstein“ nun den foilenden Imoca-Racern sichtbar unterlegen. Das Schiff belegt seit geraumer Zeit den letzten Platz, was in diesem ersten Abschnitt des Rennens zu erwarten war. Die Situation kann sich in den kommenden beiden Legs, inbesondere im Mittelmeer, noch deutlich ändern.
Gerade hängt es davon ab, wie schnell die Windfront am Rand des Azoren-Hochs abzieht. „11th Hour Racing“ (USA) und „LinkedOut“ (Frankreich) liefern sich ein enges Duell in der Imoca-Flotte. Sie konnten auf der Wegmarke im Atlantik als erste die günstigen Winde mitnehmen. Jetzt erwartet sie ein Schwachwindbereich auf den restlichen Seemeilen nach Cascais. Dort werden sie heute Abend erwartet. Vielleicht kann nun das Offshore Team Germany noch ein paar Meilen gut machen.

Welches Potenzial in den foilenden Imocas steckt, wenn die Bedingungen stimmen, zeigten die führenden Boote gerade an der Wegmarke 500 Seemeilen vor Cascais. „11th Hour Racing“ und „LinkedOut“ waren hier unter guten Windbedingungen bis zu 32 Knoten schnell. Sie konnten damit ihren Vorsprung innerhalb weniger Stunden verdreifachen.

Den Vorsprung innerhalb weniger Stunden verdreifachen
Die „Einstein“ mit dem Offshore Team Germany, die als einziges Boot in dieser Flotte ohne Foils segelt, liegt nur noch 60 Seemeilen auf die Spitze zurück. Bis Cascais sind es noch etwas mehr als 300 Meilen.
Das Tempo der Front lässt in den kommenden Stunden nach. Dann segeln die Top-Teams in den schwachen Wind, und die Verfolger können mit Schwung aufholen. Die „Einstein“ unter Skipper Robert Stanjek erwartet dann eine neue Chance. Die Wetter-Analysen des The Ocean Race sehen als eine mögliche Option einen engen Zieleinlauf vor Cascais.
Sollte sich das OTG damit noch weiter vorschieben können, wäre das mehr, als es das Team auf dieser Strecke erwartet hat. Robert Stanjeks Crew mit Annie Lush, Benjamin Dutreux und Phillip Kasüske schafft es bisher, den Kontakt nach vorn so weit zu halten, dass in der Schlussphase der ersten Etappe vielleicht noch etwas mehr drin ist.
Das deutsche Team ist überraschend konkurrenzfähig
Bei tiefen Vorwindkursen, Leichtwind und hoch am Wind hat das OTG-Team beim Start schon wunderbar gezeigt, dass es überraschend konkurrenzfähig ist. Mehr ist unter den unterschiedlichen Bedingungen nicht zu erwarten.

Bei den VO 65 hält sich das Team Mirpuri sicher auf Position eins. Bis auf das österreichische Team „The Austrian Ocean Race Project“ segeln die VO65 Racer mit dem neuen A4 Spinnaker, der mit 457 qm deutlich größer ist als das Code Zero und ihnen mehr Spielraum und Schnelligkeit verschafft. Trotzdem hat sich das Rookie-Team auf der Sisi nicht abhängen lassen.
Wer das Rennen direkt verfolgen möchte, findet hier den auf Chrome laufenden Race Tracker.