Wer, wenn nicht dieses Team? Als Sieger des Ocean Race Europe im letzten Sommer ist das Offshore Team Germany prädestiniert, um beim großen Bruder The Ocean Race anzutreten. In Aussicht gestellt hatte es die Crew um Robert Stanjek und Benjamin Dutreux schon länger. Jetzt, am 20. Mai, erreicht float die Flüsterpost: Das Offshore Team Germany hat definitiv für das Ocean Race gemeldet.
Die Fünfercrew wird erstmalig mit einer Foil-Imoca ins Rennen gehen, der ehemaligen Hugo Boss von Alex Thompson. Beim Ocean Race Europe gelang ihr der Überraschungs-Sieg mit einem Vorgängermodell ohne Foils. Robert Stanjek, Benjamin Dutreux, Annie Lush, Phillip Kasüske und Ian Smyth sind also bestens gerüstet für die Hatz um die Welt.
Vier Teams treten bis jetzt beim Ocean Race an. Boris Herrmann baut mit seinem Team Malizia an seiner neuen Imoca, um mit ihr beim Ocean Race den Sprung ins kalte Wasser zu wagen. Außerdem sind das niederländische Sailing Team NextGen und Paul Meilhat mit Biotherm dabei.
Das verbindende Glied zwischen Offshore Team Germany und Schiff ist Benjamin Dutreux, der die Hugo Boss mit Rückenstärkung von Sponsor Guyot Environnement erstehen konnte. Guyot Environnement hat sich als Teampartner von Benjamin Dutreux von der Idee einer Teilnahme am The Ocean Race begeistern lassen, obwohl die ursprüngliche Sponsoring-Strategie ausschließlich auf die Vendée Globe ausgerichtet war.
Die Popularität des Rennens um die Welt mit voller Crew überzeugte das französische Unternehmen, das auch im spanischen Hirumet bei Bilbao ansässig ist, vom zusätzlichen Engagement. „Benjamin hat uns dieses sehr interessante Projekt angeboten. Es ermöglicht ihm, gemeinsam mit dem leistungsstarken deutschen Team auf einen langen Kurs zu gehen. Es ist eine sehr gute Erfahrung für Benjamin vor der Vendée Globe. Der Start von Alicante ist eine gute Gelegenheit für uns, unsere Mitarbeiter unserer Hirumet-Agentur und unsere spanischen Kunden von diesem Abenteuer zu begeistern“, sagte Erwan Guyot, Präsident von Guyot Environnement.
Offshore trifft Olympia
Für Robert Stanjek erfüllt sich mit der Teilnahme am The Ocean Race der Traum vom Weltrennen: „The Ocean Race Europe ist zwar schon ein Jahr her, aber es ist immer noch sehr präsent. Wir sind als Newcomer gekommen, es war ein überwältigendes Rennen und sehr überraschend, dass wir so erfolgreich abgeschnitten haben. Ich bin super motiviert, es wieder anzugehen – diesmal beim großen Rennen, beim The Ocean Race. Unser Vorteil diesmal ist sicherlich, dass wir uns bereits gut kennen. Wir verfolgen die Philosophie, verschiedene Segler mit unterschiedlichen Backgrounds zusammenzubringen, die Erfahrungen zu mischen und sie zu einer Einheit zusammenzuführen. Ich bin zuversichtlich, dass wir uns gut schlagen werden.“
Benjamin Dutreux, der 2024 zum zweiten Mal an der Vendée Globe teilnehmen will, betont das besondere Erlebnis der bisherigen Zusammenarbeit: „Die Teilnahme am The Ocean Race Europe gemeinsam mit dem Offshore Team Germany war eine großartige Erfahrung. Es ist eine tolle Idee, die unterschiedlichen Erfahrungen aus dem Hochsee- und dem Olympiasegeln zu mischen. Wir Franzosen haben eine große Historie im Offshore-Segeln, aber der deutsche Input aus dem olympischen Bereich, dieses sehr strukturierte Vorgehen, ist ein großes Plus für das Ocean-Race-Programm.“
Eine Crew aus Deutschen, Franzosen und Briten auf einem französischen Schiff – es müsste eher Offshore Team Europe heißen. Das macht die Unternehmung umso sympathischer.