„Wir knüpften ein weltweites Netzwerk, halten die Verbindung zu Unternehmen und Vereinigungen wie der Imoca-Klasse. Ein Foiling-Projekt haben wir initiiert und wollen dafür sorgen, dass alle die Chance haben, eine Karriere im Segelsport zu starten. Wir freuen uns, mit dem Projekt der Offshoreseglerinnen ein nationales Programm unterstützen zu können“, sagt die New Yorkerin. Es sei eine gute Aufgabe, die nächste Generation für den Segelsport zu begeistern.
Tutima geht, Magenta kommt
Wie sehr dieses Netzwerk nachgefragt wird, macht Eshana Müller deutlich: Vor zwei Jahren wurde eine Instagram-Seite gestartet, um deutsche Frauen im Offshore-Segeln zu präsentieren. „Von dem Moment an erhielten wir zahllose Nachrichten von Frauen, die solch ein Netzwerk wollten. Heute sind wir mehr als 90 Frauen im Projekt der Offshoreseglerinnen. Viele haben von einer Kampagne geträumt, hatten aber nicht den Zugang zu den Ressourcen. Inzwischen laufen die ersten Projekte.“
Der Startschuss für das neue deutsche Netzwerks war der Rückzug der „Tutima“-Crew aus dem Regatta-Circuit vor rund zwei Jahren. Über elf Jahre bildete die Frauen-Crew um Kirsten Harmstorf-Schönwitz auf der Tutima den Kristallisationspunkt für die Seglerinnen. „Wir hatten den besten Sponsor der Welt, hatten freie Hand und konnten die Regatten segeln, die wir wollten. Uns war es wichtig, dass wir 15 Charaktere zusammen haben, die auch wirklich zusammen passen.
Deshalb sind wir solange zusammen gesegelt und haben den Zeitpunkt des Abschieds auch selbst gewählt. Jetzt haben wir noch mal ein Comeback für diese WM“, berichtet „Kirsche“ und untermauerte damit, was Kerstin Zillmer deutlich formuliert: „Die Frauen-Teams brauchen mehr Sponsoren, die ihnen vertrauen. Denn oft scheitern die Kampagnen schlichtweg am Geld.“
This race is female
Die Stranderin Susann Beucke hat sich dieses Vertrauen durch ihre Silbermedaille bei den Olympischen Spielen 2021 erarbeitet. Durch Unterstützung aus der Industrie hat sie den Sprung in die Offshore-Szene geschafft. Sie war aus Lorient in Frankreich zugeschaltet, wo sie sich gerade auf die nächsten Rennen der Solitaire du Figaro vorbereitet.

Mit ihrer Kampagne „This race is female“ hat sie die Chance, sich weiterzuentwickeln: „Es ist ein großer Schritt vom olympischen Segeln zum Offshore-Segeln. Ich lerne jeden Tag etwas Neues. Ich bin jetzt in die französische Offshore-Segelwelt eingetaucht und stelle fest, dass alles von der Kompetenz und dem Selbstvertrauen abhängt, diese Projekte zu starten. Das muss man sich erarbeiten. Daher ist das Netzwerk so wichtig, um uns gegenseitig zu unterstützen und die Möglichkeiten aufzuzeigen.“
Die Podiumsdiskussion ist erst der Auftakt zu weiteren Veranstaltungen, um das deutsche Netzwerk zu stärken. Beim anschließenden Get Together, das von Pantaenius Yachtversicherungen und Tutima Glashütte / SA unterstützt wurde, tauschten sich die rund 150 Gäste aus.
Den Auftakt der weiteren Aktivitäten bilden zwei exklusive Plätze für deutsche Offshoreseglerinnen im Mentoring-Programm des Magenta Projects. Ein Platz geht an eine „Mentee“, die über neun Monate lang von einer Mentorin begleitet wird, der zweite Platz an eine deutsche Seglerin, die sich zur Mentorin ausbilden lassen kann. Die Bewerbungsphase startet jetzt!
Weitere Projekte werden in Kürze über die Website Offshoreseglerinnen, auf float und über Social Media veröffentlicht.