Vor kurzem bekam ich eine Einladung zum „An-Angeln“ von der Angelwelt Berlin. Mit Rute und Rolle kenne ich mich nicht so gut aus. Ich erinnere mich noch an die Angler, die zu Hause bei mir am Dortmund-Ems-Kanal auf Campingstühlen im Gebüsch saßen. Ältere Männer in Tarnklamotten, die jeden angifteten, der in ihre Nähe kam. Ich habe nie verstanden, warum man stundenlang still sitzen und auf eine graue Wasseroberfläche starren möchte.
Ich fahre also zum Hubertussee in den Grunewald. Zwischen herrschaftlichen Villen liegt wie ein kleines Hexenhäuschen das Anglerheim des SFV Wilmersdorf 1947. Drinnen die Klassik – ein traditioneller Vereinsraum mit Pokalen auf dem Regal und Vereinsnachrichten an der Wand. Draußen auf der Terrasse die Moderne – die Angel-Comunity chillt, trinkt Bier namens „Bier“, isst Würstchen vom Grill und tauscht sich aus. Unten am Steg liegen einfache Angelkähne, mit denen die Petrijünger im Stundentakt rausfahren. Ich bin irritiert, dass sie keine Fische mitbringen. Catch and release (C&R), fangen und freilassen, nennt man diese Technik, lasse ich mir sagen. Die gefangenen Fische werden fotografiert und wieder zurückgesetzt. Angeln als Sport.
Daniel und Toni fahren mit mir raus und erklären mir, worum es geht. Fishing is Passion und Angeln ist voll im Trend. Die bekanntesten Angler sind heute Youtuber, die ihre professionellen Videos auf ihren Kanälen posten und bloggen. Eine inzwischen riesige Comunity, die sich auf den sozialen Plattformen über Fische, Equipement, Techniken und Reviere austauscht. Ihre Kanäle heißen Hecht und Barsch, Oderspreeangler, WaterHoliX. Sie tragen coole Klamotten und sie sind jung. Zigtausende folgen ihnen im Internet.
Wir stellen sie in unserem Video vor:
Live zu erleben sind die Boys auf der AngelWelt der Boot und Fun vom 24.-26. November.