Vor Jahren sorgte die sogenannte Moonshining-Affäre für Aufsehen. Ellison ließ kolportieren, Plattner hätte ihm den nackten Hintern gezeigt. Ein Skandal. Plattner wehrte sich gegen die Darstellung, mittlerweile nennt er die Anekdote „Schnee von gestern“.
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Der Mitbegründer des Softwarekonzerns SAP ist ein begnadeter Segler, der viele Erfolge im 505er feierte. Erst später entdeckte er seine Liebe für größere Klassen. In der Farr40 fühlte er sich wohl, einer Klasse, in der die Eigner selbst am Ruder oder der Pinne stehen. Als Sponsor mischte Plattner auch beim America’s Cup mit. Er unterstützte das Team New Zealand, Ellisons Gegner. In den vergangenen Jahren mischt Plattner, mittlerweile 76 Jahre alt, bei der TP52 World Series mit. Natürlich steht er auch hier am Ruder. Seine Leidenschaft hat er an seine Tochter Tina weiter gegeben. Anfangs wechselten sie sich an Bord ab, mittlerweile treten sie gegeneinander an.
Genies
Albert Einstein
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Der wohl bekannteste Wissenschaftler unter Segeln dürfte Albert Einstein sein. Wenn auch nicht gerade der beste. Wie Zeitzeugen überliefert haben, war Einstein aber nie glücklicher, als wenn er sanft auf einer seiner beiden geliebten Boote „Tinef“ und später dem Jollenkreuzer „Tümmler“ über die Berliner Seen segelte – und es schien ihn überhaupt nicht zu stören, wenn er häufig auf Grund lief oder gegen den Steg krachte. Für das unbestrittene Genie gehörte das einfach zum Spaß dazu. Im August 1929 schrieb Einsteins Frau in einem Brief an seine Schwester: „Unser Schiff ist herrlich. Albert hat seinen eigenen Landungssteg am Garten, er genießt dieses Segelglück sehr ausgiebig. Das Schiff ist ein Geschenk von sehr reichen Freunden (15.000 Mark!). Ich schreibe diese Protzerei, damit Du eine Ahnung hast, welch stolzes Schiff Dein Bruder segelt.“
Einsteins Segelboot, er nannte es liebevoll „mein dickes Segelschiff“, hatten ihm Freunde zu seinem 50. Geburtstag geschenkt. Später beschlagnahmten es die Nazis, nachdem Einstein in die USA geflohen war.
Gekrönte Häupter
Felipe von Spanien
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Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm – zumindest, was die Leidenschaft für den Segelsport anbelangt. Wie sein Vater, der nach Sex- und Korruptionsskandalen zurückgetretene König Juan Carlos, ist auch der inthronisierte spanische König Felipe ein begeisterter Regattasegler. Vor der Küste Mallorcas nimmt das Königshaus aus Madrid regelmäßig an der sogenannten Königsregatta, der Copa den Ray, teil. Felipe ist dabei nicht nur gekrönte Staffage an Bord, er weiss, was er an Bord tut. Als Kronprinz war Felipe bereits 1992 Mitglied des spanischen Segelteams bei den Olympischen Sommerspielen in Barcelona, stolz trug er bei der Eröffnungszeremonie die spanischen Flagge. Im Soling-Wettbewerb erreichte er den sechsten Platz.
Harald von Norwegen
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König Harald V. von Norwegen vertrat sein Land sogar bei drei Olympischen Spielen – 1964, 1968 und 1972. Bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio war er zudem der Träger der norwegischen Flagge. Der Monarch ist seit Jahrzehnten nicht nur begeisterter, sondern auch erfolgreicher Hochseesegler. 1987 wurde er Segelweltmeister mit seiner Yacht Fram X. 2005 gewann er in Schweden mit Fram XV die IMS-Europameisterschaft. In der sogenannten Non-Corinthian-Class segelte der König auch auf der 1938 gebauten 8mR-Yacht „Sira“ sehr erfolgreich als Steuermann. Mit ihr wurde er 2008 in Hankø (Norwegen) Weltmeister. Bei der Weltmeisterschaft 2018 auf dem Bodensee belegte er mit „Sira“ den dritten Platz.
Prinz Frederik von Dänemark
In jungen Jahren war es das erklärte Ziel des dänischen Thronfolgers, als Teil der dänischen Segelmannschaft bei den Olympischen Spielen teilzunehmen. Doch dazu sollte es nicht reichen, auch wenn der sportbegeisterte Frederik mehrmals auf Dänemark bei internationalen Segelregatten an den Start ging. Auf die Nachfrage eines Reporters, ob er denn eine Chance gehabt hätte, bei den Olympischen Spielen zu starten, sagte der Kronprinz selbstbewusst: „Wenn ich mit allem anderen aufgehört und vier Jahre lang darauf hin trainiert hätte, wäre das wohl möglich gewesen.“
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Doch die Segelleidenschaft kam nicht bei allen Untertanen gut an. Der Kronprinz würde mehr segeln als repräsentieren, hieß es damals. Außerdem sei der Sport sehr kostspielig und dürfe auf keinen Fall von Frederiks Apanage, die aus Steuergeldern finanziert wird, bezahlt werden. Sponsoren sollten aber auch nicht als Finanzquelle dienen, da sich der Thronfolger so in Abhängigkeit großer dänischer Firmen begeben würde. Wie der Kronprinz es auch machte, den Dänen war es nicht recht. Mittlerweile hat Frederik einen neuen Segelpartner – seinen Sohn Christian. Im zarten Alter von zehn Jahren starteten Vater und Sohn 2016 zusammen beim Drachen Gold Cup vor Hornbaek.
Mehr davon? In Künstler an der Pinne porträtiert Jens Brambusch segelnde Schauspieler, Musiker und Entertainer.