In den heißen Sommern Italiens, wenn normalerweise die Badegäste am Strand sind und sich die Schwimmer im Wasser tummeln, sorgen Rettungsschwimmer für die Sicherheit aller. Vor einiger Zeit haben sie vierbeinige Verstärkung erhalten durch die Squadra Italiana Cani Salvataggio. Richtig: Wir sprechen über Wasserrettungshunde.
Hunde sind ideale Rettungsschwimmer, da sie unter Druck ruhig bleiben und instinktiv den sichersten Weg auch bei Strömung zurück zum Ufer wählen. Bootsfahrer und Segler kennen das manierliche Verhalten von Hunden an Bord, das nicht nur possierlich ist. Sie behalten den Kopf sogar über Wasser, während sie mehrere Schwimmer in Sicherheit bringen. Sogar vom Helikopter aus können die Tiere eingesetzt werden.
Eine eigene Schule für Wasserrettungshunde
Schon ihre Anwesenheit im Wasser sorgt dafür, dass Menschen in Not ihre Panik verlieren. Das sagt Ferruccio Pilenga, in dessen Schule für Rettungshunde schon mehr als 350 Welpen ausgebildet wurden, die dann als Wasserrettungshunde in der Hundestaffel der Squadra Italiana Cani Salvataggio eingesetzt werden.
Nach Ansicht von Pilenga sind unterschiedlichste Hunderassen für die Ausbildung zum Rettungshund geeignet. Wichtig sei etwas anderes: Auf die Haltung des Eigners komme es an. Allzu klein sollte der vierbeinige Azubello nicht sein, um beim Abbergen eine Hilfe sein zu können. In ganz Italien gibt es mittlerweile Stationen, wo die Tiere ausgebildet werden. Und so könnte man ihnen immer öfter begegnen.
Merke: Begegnet man im Wasser einem Hund mit leuchtender Warnweste, ist es ziemlich sicher ein Rettungshund – vorausgesetzt, man ist in Italien unterwegs. In Deutschland gibt es bis dato keine Vierbeiner, die Menschen aus dem Wasser retten.
Und Deutschland?
Auch die Lebensretter der DLRG haben auch Hunde im Einsatz, allerdings nicht so wie in Italien. Hundearbeit ist hierzulande im wesentlichen Wasserortung, Uferrand- und Flächensuche, das sogenannte Mantrailing und die Suche in hochwassergefährdeten Gebäuden und Trümmern.
Die Rettung Ertrinkender ist nicht Teil der Jobbeschreibung der eingesetzten Hunde. Dafür gibt es Menschen. Denn, so ist man bei der Lebensrettungsgesellschaft überzeugt: „Ein Rettungsschwimmer kann deutlich besser auf einen in Panik befindlichen Ertrinkenden reagieren, ohne sich dabei selbst in Gefahr zu bringen.“ Ferruccio Pilenga sieht das sicher anders.