Und jetzt Wellengang
Nach der Mittagspause tauschen wir die Feststoffwesten gegen Automatikwesten. Alle Westen, die zum Einsatz kommen, hat uns der Hersteller Secumar für das Sicherheitstraining zur Verfügung gestellt. Der Sprung ins Wasser ist nun deutlich aufregender. Für alle ist das automatische Aufblasen der Westen noch ungewohnt, und auch die Bewegungsfreiheit mit den Automatikwesten ist geringer, weil sie mehr Auftrieb geben. Zusätzlich kommt jetzt noch Wellengang hinzu. Das macht das Gruppe-Bilden und auch das Schwimmen als Schlange deutlich schwieriger.


Als letzte Übung steht die Rettungsinsel an. Familie Gerlach hat dafür extra ihre eigene Insel mitgebracht, die hier zum ersten Mal mit Wasser in Berührung kommt. Alle schauen gespannt, wie die große Schwimminsel sich im Wasser aufbläst. Und dann kommt das Kommando, dass die Familie vorher festgelegt hatte: Alle Mann von Bord! Und wieder springen alle ins Wasser.
Nun geht es darum, schnell in die Rettungsinsel zu kommen. Das ist der schwierigste Teil, und das merkt jetzt auch unsere Familie. Als alle sicher in der Insel sitzen, simuliert die Offtec-Crew die heftigsten Bedingungen, die bei einem Notfall auf See herrschen können: Dunkelheit, Nebel und hohe Wellen. Dann kommt die Rettung aus der Luft – mit einem Rettungskorb. Das Licht geht an, und der Spuk ist vorüber. Es war ja nur eine Übung.
Das Feedback
Alle Teilnehmer sind überrascht, wie gut das Training, funktioniert hat. Die Kinder haben wunderbar mitgemacht. Die Familie hat toll zusammengearbeitet, alles lief sehr entspannt und konzentriert ab. Wir alle sind sehr zufrieden und sogar ein bisschen gerührt.
Tanja Gerlach: Ich habe gelernt, dass es am besten ist, dafür zu sorgen, dass es nie passiert. Aber wenn etwas passiert, sollte man den Notfall trainiert haben. Man sollte einen festen Ablauf besprochen haben. Wer hilft wem, und wer ist an welcher Position? Die strikte Einhaltung der Regeln ist dann überlebenswichtig.


Jan Gerlach: In all den Jahren, die ich schon segeln gehe, war ich noch nie mit einer Automatikweste im Wasser. Ich kann jedem nur dazu raten: Zu erfahren, worauf man achten muss, auf wen man sich mehr verlassen kann, auf wen man mehr achten muss. Das sieht man erst, wenn man es übt. Wir haben gemerkt, dass es mit den Automatikwesten bei Seegang prompt viel schwerer ist, als bei glatter See und plüschigen Bedingungen.
Peter Herdan, Sicherheitstrainer des DHH: Großes Lob und Anerkennung! Ihr habt das toll gemacht. Ihr habt jetzt einen kleinen Einblick bekommen in die Sicherheitsmittel. Kauft geprüfte Sicherheit und probiert sie wirklich aus. Und unterschätzt eure Kinder nicht, sie lernen sehr schnell. Zeigt es ihnen und übt. Seid auf den Notfall vorbereitet, dann dominiert nicht er euch, sondern ihr ihn.