Seit März 2022 lag die Dilbar bei Blohm + Voss im Hamburger Dock. Jetzt braucht die Werft den Platz. Also wird die 156-Meter-Yacht die Elbe runter zur Herstellerwerft Lürrsen in Bremen geschleppt. Als „totes Schiff“ deklariert, darf dabei keine Mannschaft an Bord tätig werden. Drei Schlepper steuern die Verlegung der nach Bruttotonnage größten Yacht der Welt.
Eine Superyacht wie die 2016 bei Lürssen in Bremen gebaute Dilbar muss man sich leisten können. Der russische Unternehmer Usmanow konnte das. Aber infolge des Ukraine-Kriegs wurde das Vermögen des Oligarchen samt Yacht eingefroren. Mittlerweile wird gegen Usmanow wegen diverser Finanzvergehen ermittelt.
Zurück zum Erbauer
Die Dilbar wurde im Auftrag von deutschem Wirtschaftsministerium und Zollbehörde bei Blohm + Voss auf Eis gelegt. Die etwa 80-köpfige Crew ging bereits Mitte März von Bord.
Verwaist liegt der 25-Meter-Pool, säuern die 20 Gästesuiten vor sich hin, setzen die zwei Hubschrauberlandeplätze Moos an.
Nach der eintägigen Überführung wurde die Dilbar in der Nacht zu Donnerstag, 22. September, bei Lürssen festgemacht. Sie ist wieder bei ihrem Erbauer angekommen. Ihr eigentlicher Heimathafen ist Barcelona. Freude macht der schwimmende Palast zur Zeit niemandem.
Zeichnet sich eine Lösung ab – für die Dilbar wie für die anderen festgesetzten Megayachten? Die Lürssen-Werft zumindest hat offiziell keine Ahnung, wie sie mit ihrem Baby verfahren soll.