Thomas Ruyant krönte sich durch den Sieg zum aktuellen König der Imoca-Klasse. Vor zwei Jahren hatte er das Transat Jacques Vabre bereits gewonnen. Im vergangenen Jahr siegte er auf der Route du Rhum – damals noch mit der Linkedout, der heutigen For the Planet.
Neues Design mit hohem Speedpotenzial
Der Sieg des 42-Jährigen zeigt die hohe Leistungsfähigkeit der aktuellen Designs und den großen Wurf, der den Konstrukteuren Antoine Koch, Jean-Marie Finot und Pascal Conq gelungen ist. Vor allem in den Passatwinden bewiesen For People und Paprec Arkéa ihr hohes Speedpotenzial. Bis Madeira hatte noch die Charal mit Jérémie Beyou/Franck Cammas das Tempo vorgegeben, klagte dann aber über fehlende Segel. Auf dem Südkurs segelte die For People kontinuierlich an der Spitze.
In einer Topposition liegend hatten Justine Mettraux/Julien Villion drei Tage nach dem Start den Ausbruch nach Westen versucht. Verfolgt von der Groupe Dubriel mit Sébastien Simon/Iker Martinez stellte sich die Teamwork.net der Kälte und den harten Am-Wind-Kursen in der Tiefdruckzone. Dafür hatten sie den kürzeren Weg als die Crews im Passat.
Doch das Rennen in den angenehm temperierten Tropenwinden erwies sich schließlich als die Erfolgsroute. Vor vier Tagen zogen die Ruyant/Lagravière an der lange in Führung liegenden Justine Mettraux vorbei und erarbeiteten sich im schnellen Vorwind-Kurs einen deutlichen Vorsprung.
Bei seinem Neubau hat sich Ruyant für eine Zusammenarbeit mit Antoine Koch und dem Designbüro Finot-Conq entschieden. Sie haben offensichtlich ein sehr schnelles Design entwickelt, denn auch das nahezu identische Schwesterschiff Paprec Arkéa liefert ein fast perfektes Rennen ab. In den Passatwindbedingungen war es sogar das schnellste Boot. Auf Rang drei folgt der Brite Sam Goodchild, der Ruyants siegreiches Boot des Rennens 2021 mit Designer Antoine Koch segelt.
Konkurrenz zieht den Hut vor Thomas Ruyant
Goodchild zog bereits vor der Zielankunft des Transat Jacques Vabre den Hut vor Ruyant: „Thomas ist auf diesen Transatlantikflügen einfach großartig. Es ist kein Zufall, dass er sie alle gewonnen hat, den Mini, die Class40, den AG2R. Er weiß, wie man dieses Boot gut vorantreibt, und hat es zusammen mit Antoine entworfen. Sie sind ein sehr gutes Duo, und Morgan weiß wirklich, wie man das Boot schnell macht. Sie haben also Erfahrung, Talent und ein gutes Boot.“