Sardinien, wir kommen! | float Magazin

Mann und Hund erkunden die Buchten auf Sardinien © Brambusch
Sailing Dilly Dally

Sardinien, wir kommen!

Auf lange Sicht will die Dilly-Dally den Atlantik überqueren. Das ist aber kein Grund, Sardinien nicht ausgiebig zu genießen.

von
in
7 Minuten

Schlaflose Nacht

Genua
Gute Fahrt unter Genua und Groß © Brambusch
Doch, wollten wir. Denn seit unserer Gewitterpassage von Griechenland nach Italien ist der Wind nicht mehr die erste Priorität, die wir setzen. Neptun scheint sein Zepter abgegeben zu haben. An Thor, den Gott des Donners. Und so war es uns wichtiger, in keine Gewitter zu kommen, als auf besseren Wind zu warten.

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Mitten durch die tiefschwarze Nacht

Nachtfahrt
Wir motorsegeln in den Sonnenuntergang © Brambusch
Dennoch sollte man immer auf den worst case vorbereitet sein. Das heißt, die Schwimmwesten sollten griffbereit liegen, bei schwerem Wetter legen wir zudem ein Mob-AIS, das Alarm auflöst und ein AIS-Signal aussendet, um auf dem Wasser wiedergefunden zu werden. Hund und Katze haben Schwimmwesten mit einfachen Sendern. Sollten sich die Sender mehr als zehn Meter von der Empfangsstation entfernen, schrillt der Alarm.

Sonne
Wo hört das Meer auf und fängt der Himmel an? © Brambusch
Und so tuckern wir bei 1.500 Umdrehungen sanft in einen atemberaubenden Sonnenuntergang. Der Himmel färbt sich tiefrot, als sich die Sonne im Meer direkt vor unserem Bug versenkt. Und dann ist es plötzlich duster. Oder besser: schwarz.

Es ist eine Nacht nach Neumond und die schmale Sichel ist bereits verschwunden, da erhellte die untergegangene Sonne noch den Horizont.

Gespenstisch und wunderschön zugleich

Angeln
Das Angeln freut vor allem Hund und Katze © Brambusch
In Villasimius, im Südosten Sardiniens, lassen wir den Anker ins türkisfarbene Meer fallen. Der Strand ist lang und weiß und feinkörnig. Ein alter Turm wacht auf einem grün bewachsenen Hügel über die Bucht. Ganz wie aus dem Reiseprospekt. Nur die hunderte Sonnenschirme stören ein wenig das Szenario. Uns stört es nicht. Ebenso wie der Schwell, den wir anscheinend mitgebracht haben. Wir sind zu müde, aber glücklich. Dann fallen auch schon die Lider zu. Wieder eine Etappe geschafft!

Hangeln von Bucht zu Bucht

Ostküste
Die Dilly-Dally hangelt sich die Ostküste Sardiniens hoch © Brambusch
Fast jeden Tag haben wir herrlichen Segelwind. Und 1.600 Seemeilen nach unserer Abreise in der Türkei können wir sogar erstmals den Parasailor für ein paar Stunden setzen. Wir sausen die Küste Sardiniens empor. Herz, was willst du mehr?
Nur einmal entscheiden wir uns für eine Marina. In Porto Ottiolu sind wir froh einen Liegeplatz für eine Nacht zu bekommen. Die Preise sind nach der Hauptsaison auch wieder erschwinglich. Für die Nacht und den Morgen sind Gewitter angesagt, in einem Hafen fühlen wir uns da geborgener. Außerdem müssen wir mal wieder einkaufen gehen. Und den Müll wegbringen. Zudem meint Arzum, ich könnte mal wieder eine lange Dusche vertragen. Na gut, das lasse ich unkommentiert.
Marina
Die Nachsaison bringt erträgliche Marina-Gebühren © Brambusch
Für eine Nacht zahlen wir 69 Euro, inklusive Strom (den wir aber aufgrund der Solaranlage nicht brauchen) und Wasser. Das brauchen wir eigentlich auch nicht, denn wir füllen ausschließlich Wasser aus dem Watermaker in den Tank, aber die Dilly-Dally hat eine Dusche mindestens ebenso so nötig wie der Skipper.

Ein Hafentag zum Entspannen

Badeparadies
Ein Badeparadies in Türkisgrün © Brambusch
Das schönste und abwechslungsreichste Segelrevier liegt im Nordosten Sardiniens an der Costa Smeralda und den vorgelagerten Inseln. Ein Badeparadies in Türkisgrün. Wir liegen wieder einmal vor Anker, hinter uns strahlt feiner Sand, über uns blauer Himmel. Herrlich. Wie immer, wenn der Anker sich im Untergrund eingegraben hat, ist es Zeit, den Bordhund Gassi zu führen.

Der coolste Hund der Bucht

  • CingeneBordhund Cingene … © Brambusch
  • SUP… wird auf dem SUP … © Brambusch
  • Dackel… von einem Dackel die Schau gestohlen. © Brambusch
Doch an diesem Tag passiert das Unfassbare. Ausgerechnet ein Dackel stiehlt Cingene die Schau. Von einer schicken Motoryacht aus startet eine junge Frau elegant ihren Ritt auf einem e-Foil-Board. Vorne auf dem über das Wasser fliegenden Brett steht erhaben und in eine rote Schwimmweste gekleidet der Dackel! Und genießt sichtlich die Fahrt. Arme Cingene. Aber man kann eben nicht jeden Tag der coolste Hund in der Bucht sein.

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