Nun ist auch der Headroom (Toilettenraum) fast fertig. Nic hat schöne Schränke mit Albert-Strange-Signet gebaut und muss zu seinem Verdruss gleich wieder ein Loch für den Abflussschlauch reinschneiden. Beim Aussägen für das Waschbeckenloch hat er sich auch noch vermessen und muss den ganzen Waschtisch neu bauen. Nein, Leo schreit nicht und er hat auch nicht mit Dingen um sich geworfen, alles Spaß. Das Team sieht das ganz gelassen.

Die „Pat und Patty Show“: Oldie und Youngster bauen das vordere Niedergangshaus zusammen. Es sieht dem hinteren sehr ähnlich, nur viel kleiner, und hat an der Seite ein kleines Skylight. Pat hat die Einzelteile in seiner Werkstatt vorgefertigt, jetzt werden sie an dem Decksauschnitt und den Sülls zusammengeleimt und -geschraubt. Hier kommt mal wieder Low-Tech zum Einsatz: Mit der Bohrleier schrauben die beiden in aller Ruhe die Dachplanken fest, bevor Bailey das kleine Kunstwerk mit Le Tonkinois einstreicht.
Nic zieht die Beutelpistole
An Deck hat Zeal die Nähte mit Baumwollfäden kalfatert, jetzt sollen endlich die Nähte vergossen werden. Dafür hat die Tally Ho eine großzügige Spende von Teakdecking Systems aus Florida erhalten. Vorher müssen allerdings die kalfaterten Nähte noch einmal nachgearbeitet werden. „Kein Problem“ für Nick: „Ich habe mir das bei Google angeguckt, ich kann das.“
Ganz so einfach ist es denn doch nicht. Es erfordert schon einige Erfahrung, den Spezialhammer aus Pockholz zum Nachsetzen des Kalfatguts mit dem richtigen wohldosierten Schwung auf das Kalfateisen zu schlagen. Dieses wiederum muss bei jedem Schlag genau im richtigen Winkel gehalten werden.

Zeal ist Profi, er zeigt es Nic und nach kurzer Zeit – Bootsbauer sind nun mal Alleskönner – hat auch der es drauf. Wenn die Baumwolle tief genug in der Naht verschwunden ist, kann das Holz in der Naht mit einem Spezial-Schleifwerkzeug aufgeraut werden und die Dichtmasse TDS SIS 440, eine Art flüssiges Gummi, mit der Beutelpistole in die Nähte gedrückt und anschließend mit dem Spachtel nachgezogen werden.
Wer nicht sauber und systematisch arbeitet, hat bald eine Riesensauerei an Kleidung, Händen und Werkzeug. Aber die Jungs sind ja Profis. Nun muss das TDS zwei Tage trocknen, bevor das Deck geschliffen wird und die hübsche wohlbekannte Deckoptik erhält. Auch wenn es hier kein Teakdeck, sondern Gelbzeder ist, heimisches Holz, es sieht am Ende wunderhübsch aus. Alle Achtung, Leo und Team, and see you next time!