Stühlerücken bei einem der weltweit bekanntesten Hersteller von Motorbooten: Hans Roelants wird die Motorbootmarke Sea Ray ab sofort als General Manager führen. Zwei Jahre, nachdem der Belgier den Brunswick-Konzern verlassen hatte, übernimmt er die Geschäftsführung für Europa, Afrika und den Mittleren Osten bei Sea Ray mit Sitz in Amsterdam.
Auch Roelants’ Chef ist frisch im Amt: Erst vor zwei Wochen hat sich Steve Langlais in den USA als neuer President Sea Ray Boats vorgestellt. Langlais gilt als verantwortlich für den großen Erfolg von Brunswick bei Pontonbooten.
Alles neu auch in den USA
Die Neubesetzung bei der Motorbootmarke erfolgt zu einem Zeitpunkt, da bei dem US-Konzern vieles in Bewegung ist. Am 6. Mai hatte die Brunswick Corporation bekanntgegeben, seine Fitness-Sparte komplett zu verkaufen. 490 Millionen US-Dollar zahlte der Finanzinvestor KPS Capital Partners in einer „All-Cash-Transaktion“. Damit konzentriert sich der Freizeitkonzern nun – mit seinen Bootsmarken und Mercury Marine als Motorenhersteller – ausschließlich auf eine Zukunft im Marinebereich.

Sea Ray hat für Europa vorgebaut
Mitte 2018 hatte die Brunswick Corporation die in den USA legendäre Traditionsmarke wegen verkaufen wollen, um das „Risiko- und Margenprofil des Unternehmens zu verbessern“, aber keinen geeigneten Käufer gefunden und die Veräußerung der Bootsmarke schließlich abgeblasen. Anschließend sollte die Produktion der größeren, Sport Yachts genannten Modelle ab 40 Fuß Länge eingestellt werden.
Vom Zollstreit zwischen den USA und der Europäischen Union, der US-Werften und deren europäischen Importeuren sehr zu schaffen macht, ist die Bootsmarke nur wenig betroffen. Schon seit langem werden die Boote für den europäischen Markt unter anderem in Polen gefertigt. 2017 hatte sich Sea Ray mit Ansätzen für neue Konzepte zurückgemeldet.
Hans Roelants leitete seit 2010 die Geschäfte von Mercury Marine für Deutschland und die BeNeLux-Staaten. Der einstige Buchhändler spricht fließend Englisch, Französisch und Deutsch.
