Dringender Transport: Die Seenotretter haben medizinische Proben von Patienten, die dringend auf das Coronavirus Covid 19 getestet werden sollen, von der Insel Norderney ans Festland transportiert. Der Seenotrettungskreuzer „Eugen“ brachte sie vergangenen Montag nach Norddeich (Ostfriesland).
Die Rettungseinheiten der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) leisten damit einen Beitrag zur Versorgungssicherheit der Inseln. Sofern sie in keinem Einsatz zur Suche und Rettung auf See gebunden sind, können sie solche Hilfsangebote durchführen.
Die Anfrage erreichte die Seenotretter über einen Arzt, der auf Norderney die Tests koordiniert. Da die Inselfähren aufgrund des für Touristen geltenden Betretungsverbotes der Inseln seltener und nicht immer zu medizinisch notwendigen Zeiten verkehren, haben die Seenotretter den Transport der Proben übernommen.
Erstmals waren deutsche Seenotretter im Corona-Einsatz. „Wir können dies in dringenden Fällen leisten, wenn keine anderen Möglichkeiten zur Verfügung stehen“, erläutert Peter Henning, Vormann des Seenotrettungskreuzers „Eugen“.
Seenot-Einsätze bleiben Priorität
Denn selbstverständlich hat der maritime Such- und Rettungsdienst (SAR = Search and Rescue) auch weiterhin Vorrang. Das ist schließlich die Hauptaufgabe derDGzRS. Genauso selbstverständlich springen die Seenotretter jedoch bei ausreichenden Kapazitäten im Rahmen der Amtshilfe ein. Auch für Krankentransporte steht die DGzRS zur Verfügung, doch bisher sei das nicht nötig gewesen, so eine Sprecherin zu float.
Die ersten Norderneyer Proben haben die „Eugen“ pünktlich an ihrem Liegeplatz im Inselhafen erreicht. Das Schiff der Seenotretter brachte sie ohne Zwischenfälle ans Festland nach Norddeich. Von dort aus erfolgte der Weitertransport ins Labor. Auf Norderney sind neun festangestellte Seenotretter im Einsatz, acht Freiwillige unterstützen sie.
In der 155-jährigen Geschichte der DGzRS sind die Seenotretter schon oft im Einsatz gewesen, wenn es um die Versorgungssicherheit der Menschen auf Inseln und Halligen ging. Stichwirt: Eisnotdienst im Winter. Auch bei Sturmfluten oder bei Bränden, wenn es an Löschwasser mangelte, waren die Helfer zur See im Einsatz.