Sicherheit ist Trumpf. Das gilt besonders für Wassersportler. Das Risiko ist extrem hoch, die Vorausschau besonders wichtig. Wir wollen keine Spielverderber sein. Aber bevor die Saison beginnt, sollte man sich bewusst machen, wie traurig sie enden könnte. Vorsicht ist die Mutter der GFK-Kiste. Hier die Tipps von den Profis der DGzRS.
Die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) sind 2020 auf Nord- und Ostsee 1.720 Mal im Einsatz gewesen. 1.100 dieser Einsätze galten Wassersportlern. Viele davon ließen sich vermeiden. Gute Vorbereitung ist nicht nur für die mehrwöchige Seereise wichtig, sondern auch für den Tagestörn oder den kurzen Ausflug aufs Meer.

Immer wieder kommt es zu lebensgefährlichen Notfällen. Die Seenotretter liefen im vergangenen Jahr acht Mal nach einer Alarmierung „Mensch über Bord“ aus, sechs Mal bei Feuer an Bord und 18 Mal bei Wassereinbruch. In diesen Fällen bleibt kaum Zeit, um die Menschen zu retten. Wer auf Hilfe von außerhalb warten muss, ist verloren. Die persönliche Schutzausrüstung ist die Lebensversicherung für Wassersportler. Wir haben es geprobt, mit einer achtköpfigen Familie.
Rettungswesten müssen passen
Eine für Gewicht und Bekleidung passende Rettungsweste muss so angelegt sein, dass sie beim Sturz über Bord zuverlässig schützt. Entscheidend ist, dass das höchstzulässige Gewicht des Trägers beziehungsweise der Trägerin nicht überschritten wird und die Weste perfekt sitzt. Rettungswesten halten nicht ewig. Darum müssen die Westen regelmäßig gewartet werden, und zwar in den vom Hersteller empfohlenen Intervallen.

Um den Sturz ins Wasser möglichst ganz zu vermeiden, sollten Wassersportler bei schlechtem Wetter und nachts Sicherheitsleinen tragen und diese am ausgebrachten Strecktau (Laufleinen) befestigen.
Zu den häufigsten Einsatzursachen im Wassersport zählten auch im vergangenen Jahr wieder Grundberührungen mit nahezu 30 Prozent und Maschinenprobleme mit weit über 30 Prozent. Das legt nahe, dass Wassersportler vor allem ihrer Navigation sowie der Maschinenwartung mehr Aufmerksamkeit widmen sollten.

Bei vielen Einsätzen der Seenotretter kommt es zum Glück durch rechtzeitige Hilfeleistung nicht zu einem lebensbedrohlichen Notfall. Dennoch: Der beste Einsatz ist der, der gar nicht erst gefahren werden muss. Deshalb stellen die Seenotretter auf ihrer Präventionswebsite Sicherheitschecklisten zur Verfügung.