Es war ein spannender Start des 14. Ocean Race 2023 um die Welt. Die live-Übertragung aus Alicante wurde von Offshore Seglerin Sam Davies kommentiert. Sie selber wird einige Etappen im Team von Biotherm/ Paul Meilhat segeln. Um 16:10 Uhr startete das Feld der Imocas in das erste Leg nach Mindelo zu den Kap Verden.
Paul Meilhat schoss auf der brandneuen Biotherm mit einem Blitzstart als Erster über die Startlinie und baute einen Vorsprung auf, den keines der folgenden vier Teams aufholen konnte. Es war eine beeindruckende Performance, nachdem die französische Crew in der vergangenen Woche zum ersten Mal gemeinsam die Yacht gesegelt war, die gerade erst ins Wasser gekommen war.

Holcim PRB mit Skipper Kevin Escoffier positionierte sich beim Start auf Platz 2. Während sich das 11th Hour Racing Team nach einem schlechten Start zwischenzeitlich an die Spitze der Flotte schob, war Boris Herrmanns Team Malizia nach hinten gerutscht, konnte aber Guyot Environnement – Team Europe unter Benjamin Dutreux und Robert Stanjek überholen, nachdem das europäische Team ein Problem mit seinem Code-Zero-Vorsegel hatte. Sie mussten eine Pause einlegen und fielen auf den letzten Platz zurück, den sie nach wenigen Stunden schon recht gut wieder aufholten.
Als Biotherm das letzte Tor im flachen Wasser passierte, erreichte die Imoca eine Geschwindigkeit von 29 Knoten. Ihr Vorsprung auf die zweitplatzierte Holcim-PRB war bereits auf 500 Meter angewachsen. Beeindruckend nach nur 40 Minuten. Es zeigt, welche Geschwindigkeiten auf dem Rennen in den 7 Legs um die Welt zu erwarten sind.
Die VO65er fahren dieses Leg voraus
Beim Start der VO65 Flotte um 14:05 MEZ wehte die Brise nicht nur schwach, sondern auch aus einer anderen Richtung als ursprünglich erwartet, so dass die erste Etappe eher eine Amwind- als eine Raumschotsstrecke war.
Von den sechs Booten war es das polnische Windwhisper Racing Team unter der Leitung von Pablo Arrarte, das die ersten Minuten am besten nutzte. Der Start am äußeren Ende der Startlinie erwies sich als erfolgreicher Schachzug, da die Windgeschwindigkeit abnahm, vor allem aber die Windrichtung sich änderte.

Von da an und während der nächsten Stunde nutzte das polnische Team die wechselnden Bedingungen perfekt und führte die Flotte um den gesamten rechteckigen Kurs. Dahinter legte das niederländische Team Jajao unter Jelmer van Beek ebenfalls einen souveränen Start hin, während die Ambersail 2 von Rokas Milevičius an dritter Stelle lag. Nach der fünften Runde durch die Bucht hatte sich der Wind beruhigt, ebenso wie die Spitze der Rangliste – vorerst.

Die nächtliche Aufholjagd
Heute Morgen hatte das Imoca-Team Guyot Environnement – Team Europe den großen Abstand vom Start bereits wieder gutgemacht und liegt aktuell auf Platz 3 hinter 11th Hour Racing und Holcim PRB, gefolgt von Boris Herrmanns Malizia auf Platz 4 und Biotherm auf Platz 5. Die Nacht war böig, durchsetzt mit Windschatten und sehr drehend. Die Crew um Robert Stanjek ist nicht in der Flaute stecken geblieben und kam gut an den Verkehrstrennungsgebieten vorbei. Inzwischen ist sie schon im starken Gegenwind angekommen.
In den kommenden 20 bis 24 Stunden sollten sie Gibraltar passiert haben. Gibraltar wird eine echte Herausforderung. Die Crews werden dort schon müde ankommen und müssen dann auf Verkehr, Wetter und Fischernetze aufpassen. Dort kann viel passieren und sich das Ranking noch mal stark durchwürfeln.
Beide Flotten sind auf dem Weg zu den 1.900 Seemeilen entfernten Kapverden, wo sie um den 22. Januar erwartet werden, bevor es am 25. weiter nach Kapstadt geht.
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