Vorfreude am Saisonende: Die Segelkameradschaft Das Wappen von Bremen (SKWB) hat sich für eine neue Offshore-Vereinsyacht entschieden, die ab 2024 in den Einsatz kommt. Dieser Neuerwerb spielt eine herausragende Rolle bei einem Verein, der sich stark über sein Offshore-Engagement profiliert. Die Segelkameradschaft nimmt unter anderem an der Nordseewoche, der Caribbean 600 und dem Fastnet Race teil. Der seit 1934 bestehende Verein hat mehr als 1,5 Mio. Seemeilen auf der Vereinsuhr.
Die Wahl des Clubs fiel nach ausführlicher Prüfung durch eine Schifffindungskommission mit 97 % Zustimmung auf eine RM 1380. Was auf den ersten Blick exotisch wirkt, ergibt auf den zweiten durchaus Sinn. Die RM-Yachten aus dem französischen Atlantikort La Rochelle bestehen aus einem Sperrholz-Epoxid-Rumpf mit GFK-Aufbauten und sind besonders stabil, eine der wesentlichen Anforderungen des Vereins.
Die Boote der Werft sind nicht nur sehr leicht und verwindungssteif, sondern auch besonders flexibel gegenüber individuellen Detailwünschen. Und rasend schnell, wie der Vereinsvorsitzende Michael Rapp gegenüber float betont. Zudem haben die Boote, die von Blue Sailing vertrieben werden, sehr viel Volumen für die 8- bis 10-köpfige Crew – und ebenso viele Kojen. Die 14 Meter lange RM 1380 für den SKWB ist mit Doppelrudern und einem Racing-T-Kiel ausgerüstet und hat ein Carbonrigg.

Die Flexibilität ist wichtig für eine Vereins-Segelyacht, die andere Eigenschaften auszeichnen muss als ein Familien- oder Charterboot. Lange Ozean-Törns, scharfe Regatten und Jugend-Ausbildung muss sie gleichermaßen begünstigen. Die RM 1380 schließt die Lücke zwischen 56 und 36 Fuß und wird insbesondere für das neue Ausbildungskonzept des Vereins angeschafft. Der Verein, der sich vom Jollensegeln verabschiedet hatte, startet im Jugendbereich ab 14 Jahren im Hochseesegeln auf der Sunfast 3600, mit der unter anderem das Fastnet Race gesegelt wird.
Ein wichtiger Impuls
Die „Schlüssel von Bremen“ getaufte RM 1380 folgt auf die „Bank von Bremen“. Die 15-Meter-Yacht war seit 2006 für die SKWB unterwegs. Mit 250.000 Seemeilen hat der Verein sie zum Jahreswechsel verkauft. Gezeichnet hat die „Schlüssel von Bremen“ wie alle RM-Rümpfe die Designlegende Marc Lombard. Er hat neben vielem anderen für die Regatta-Klassen Mini 6.5, Imoca und Class 40 entworfen.

Als avancierte Performance-Yacht wird die „Schlüssel von Bremen“ weit über den Verein hinausstrahlen, ist sich SKWB-Vorsitzender Michael Rapp sicher: „Ich bin überzeugt davon, dass wir mit der Investition in dieses Schiff zur Ausbildung von Hochseeseglern einen bedeutenden Impuls sowohl in unseren Verein wie auch in den gesamten deutschen Segelsport geben.“ Übernommen wird das Boot im nächsten Sommer in La Rochelle und dann auf eigenem Kiel in den Heimathafen nach Bremen überführt.