Es ist Hochsommer und Zeit für den Familienurlaub. Kinder brauchen während eines Ferientörns mit der Familie meist kein anderes Programm an Bord als andere Crew-Mitglieder. Wenn Regen oder Sturm die Familiencrew zum unfreiwilligen Stopp im Hafen zwingen, kann eine abenteuerliche Spielerunde auf dem Boot Wunder bewirken, um aufkommende Langeweile auch bei längeren Familientörns zu vertreiben. Hier unsere fünf Tipps für flotte Hafentage.
Die blinden Passagiere
Auf dem Boot haben sich blinde Passagiere versteckt. Plötzlich tauchen sie irgendwo auf, eins der Kinder hält sie an der Hand – und das Spiel beginnt. Wo kommen sie her? Warum wollten sie unbedingt mit? In unserem Fall waren es ein Hund und eine Katze als Handpuppen, mit denen man Theater spielen kann – und deren Geschichten im Laufe der Reise ein Eigenleben entwickelt haben. An einem sonnigen, flauen Tag wurden die Geschichten sogar mit dem Handy gefilmt.

Feste feiern
Niemand hat Geburtstag? Das lässt sich ändern. Der Hund. Oder der Teddy. Eine richtig schöne, große Party mit allem, was dazu gehört, macht einen verregneten Tag zum Ereignis. Der Salon ist mit Girlanden geschmückt (die man natürlich vorher basteln muss), es gibt eine Torte aus Pfannkuchen, Schlagsahne und Blaubeeren, und Sirup mit Sprudel, durch den Strohhalm geschlürft, Topfschlagen auf den Bodenbrettern mit kleinen Geschenken.
Mal so richtig spielen
Einen ganzen langen Nachmittag in ein Gesellschaftsspiel abtauchen, ohne Blick auf die Uhr. Hier können Kinder erleben, wie die Mutter, die doch immer so souverän auftritt, sich schwarz ärgert, weil sie schon wieder verliert (und plötzlich wieder das Kind wird, das einst die Spielkarten wütend zerrissen und durch den Raum gepfeffert hat …). Boot fahren heißt Zeit haben. Auch Zeit füreinander.

Piratentag
Kein Tag ist wie der andere. Piratentage zum Beispiel sind ganz speziell. Am besten überlegt man schon am Abend vorher, dass die Kinder am nächsten Morgen als Piraten aufwachen. In der Bordapotheke findet sich eine Augenklappe, geringelte T-Shirts hat jeder, vielleicht gibt es sogar eine alte Jeans, die man abschneiden und ausfransen kann.
Was man sonst noch tun kann: wilde Flüche erfinden, einen Schatz verstecken, den die Kinder suchen müssen, eine Wasserschlacht zwischen Beiboot und Yacht. Besonders lustig wird es, wenn am nächsten Tag dann Prinzessinnen-Tag ist und alle mit Krönchen auf dem Kopf und lackierten Fingernägeln zum Frühstück erscheinen.
Die Zaubertasche
Auch auf dem schönsten Törn gibt es immer mal wieder Momente, die nerven. „Wann sind wir endlich da?“, „Mir ist langweilig.“ Eine Zaubertasche wirkt da Wunder. Man nehme eine schöne Tasche, die fortan nur zu diesem Zweck da ist, und tue für jeden Tag eine Überraschung hinein, irgendetwas Schönes, das hilft, die Flaute zu überwinden.
Mal ein Kartenspiel, ein Malbuch mit neuen Stiften, ein Hörspiel, das alle toll finden, oder mal Paradiescreme, um einen köstlichen Snack zu produzieren. Nur wer die Zaubertasche besitzt, ist berechtigt, sie zu öffnen und mit großem Brimborium etwas daraus hervorzuholen. Kinder sind, wie die meisten Menschen, bestechlich. Dass an Bord jeden Tag gezaubert wird, verstärkt die positve Energie.
