Die Gewinner bei der größten Motorboot-Auszeichnung in Europa stehen fest. Am ersten Abend der Boot & Fun Berlin wurden 18 Finalisten aus dem Modelljahr 2022 erst im Plauderton vorgestellt. Dann wurde es ernst. Denn jeweils nur eins der Boote, die sich durch Qualität und Innovation für die Schlussrunde in den vier Kategorien qualifiziert hatten, konnte die Trophäe gewinnen.
Der Best of Boats Award gilt als einer der wichtigen Branchen-Events und ist, nach Zahl der beteiligten Länder und Juroren, die weltgrößte Auszeichnung für Motorboote. Seit September 2021 waren weit über 100 Neuheiten von den 16 Jurorinnen und Juroren aus ganz Europa und den USA getestet worden.
Verliehen wurde der Best of Boats Award vor internationalem Publikum erstmals im Marshall-Haus auf dem Berliner Messegelände. In der glänzenden Show wurden am Donnerstagabend die Awards schließlich verliehen – vor zahlreichen Werftchefs und Branchenvertretern im Publikum.
Neben den für sich selbst sprechenden Kategorienamen Best for Beginners, Best for Travel, Best for Fun und Best for Family wurde in der Kategorie Best for Future zum dritten Mal auch ein potenzieller Game Changer der Bootsbranche ausgezeichnet.
Best for Beginners
In der Kategorie Best for Beginners setzte sich die Ryck 280 von Hanse Yachts aus Greifswald gegen die anderen drei starken Finalisten durch. Julijan Višnjevec, Chefredakteur des slowenischen Magazins Val Navtika, betonte in der Laudatio: „Die neue Ryck 280 markiert den Start für eine neue Generation von Walkaround-Booten, die nicht nur schnittig aussehen, sondern auch extrem gut im Wasser liegen.“
Er ergänzte: „Das garantiert eine hervorragende Seetauglichkeit, selbst bei rauer See.“ Also ein perfektes Boot für Beginner. Boris Heitmann, Vice President Communications Hanse Yachts, nahm die Auszeichnung in Berlin entgegen: „Während wir letztes Jahr eher auf Design gesetzt haben, konnten wir dieses Jahr mit noch mehr Usability punkten.“
Ausgewählt für die Kategorie waren die Alfastreet 21 Open (Slowenien), Jeanneau Cap Camarat 7.5 (Frankreich), Quicksilver 625 Pilothouse (USA) und die Ryck 280 (Deutschland).
Best for Travel
Der einzige Katamaran in der hochkarätigen Finalistenliste für den Best of Boats Award 2022, der Leopard 46 Powercat aus Südafrika, siegte in der Kategorie Best for Travel. „Der Katamaran eignet sich perfekt für einen Törn unter komfortablen Bedingungen auf einem geräumigen Schiff, das sich über zwei Rümpfe erstreckt“, erläuterte Stanislaw Iwinski, Gründer des polnischen Magazins Yachtsmen, die Entscheidung.
Er überreichte den Preis an Chantal Julen, Marketing Manager Germany von Leopard Catamarans. „Es freut uns sehr, dass unsere Marke in Amerika und Europa immer bekannter wird. Insbesondere der deutsche Markt rückt immer stärker in den Fokus, weshalb die Boot & Fun hier in Berlin besonders wichtig für uns ist“, erläutert Chantal Julen. „Der BOB-Award bedeutet uns sehr viel und ich bin mega-stolz, Leopard hier repräsentieren zu dürfen.“
Die Absolute 56 Fly (Italien), Balt 37 Grand (Polen), der Beneteau Swift Trawler 48 (Frankreich) und der Leopard 46 Powercat (Südafrika) waren im Finale der Kategorie Best for Travel.
Best for Fun
Die Rand Source 22 aus Dänemark begeisterte die BOB-Jury und gewann in der Kategorie Best for Fun. Giacomo Giulietti, Testchef für Motorboote von pressmare.it aus Rom (Italien), erläuterte die Entscheidung auf der Bühne: „Die Rand Source 22 überzeugte mit ihrer super-ergonomischen Decksaufteilung mit cleveren Details für Tagesausflüge, inklusive einer für die Bootsgröße ungewöhnlichen Sonnenliege. Außerdem gibt es das Boot auch in einer zukunftsgewandten elektrischen Version.“
Oscar Rand, Gründer und Geschäftsführer von Rand Boats, nahm dem Preis am Donnerstagabend entgegen und freute sich: „Wir waren das allererste Mal auf der BOB-Finalisten-Shortlist und haben direkt den Homerun geschafft. Dafür sind wir unglaublich dankbar und fühlen uns sehr geehrt, auch weil die Konkurrenz in der Kategorie Best for Fun wirklich stark ist. Es ist großartig, hier in Berlin all die Branchenexperten persönlich zu treffen.“ Die ausführliche float-Reportage folgt.
Zu den besten sportlichen Booten des Modelljahrs 2022 gehörten die Axopar 25 Cross Bow (Finnland), Fiart Seawalker 35 (Italien), Rand Source 22 (Dänemark), Tecnorib Pirelli 50 (Italien) und die Wellcraft 355 (USA).
Best for Family
Arek Rejs, Testchef für Motorboote bei Wiatr aus Polen, übergab den Preis in der Rubrik Best for Family. Die Wahl der Jury fiel in dieser Kategorie auf die Bavaria SR 36. „Dieses komfortable und geräumige Familienschiff bietet viel mehr, als auf 36 Fuß Bootslänge zu erwarten ist“, sagte Arek Rejs in seiner Laudatio.
Er übergab den Preis an Marc Diening, CEO Bavaria Yachts, und Marcus Schlichting, Leiter Marketing & Kommunikation. „Die Zahl 36 bringt uns eine Menge Glück“, freut sich Marcus Schlichting. „Während des gesamten Projekts hatten wir bei der SR 36 ein extrem gutes Gefühl. Unser Ziel war es, ein Konzept zu entwickeln und umzusetzen, das für Familien und alle Lebenslagen passt. Dieser Award bestätigt, dass uns das gelungen ist“, sagte Bavaria-Chef Marc Diening zur Auszeichnung.
In der wichtigen, weil zahlenmäßig am bedeutendsten Kategorie qualifizierten sich die Axopar 45 XC (Finnland), Bavaria SR 36 (Deutschland), Beneteau Gran Turismo 45 und DB/43 (beide aus Frankreich) und die von derselben Werftgruppe gebaute Delphia 11 Sedan Electric (Polen).
Best for Future
Zum dritten Mal wurde die Best-of-Boats-Sonderehrung Best for Future an einen potenziellen „Game Changer“ der Bootsbranche vergeben, der innovative Technologien und neue Konzepte mit dem Gedanken der Nachhaltigkeit zusammenbringt. In diesem Jahr wurde Delphia Yachts für deren Initiative zu einem Elektroboot-Infrastrukturprojekt in den Niederlanden mit der Auszeichnung bedacht.
Stefan Gerhard, Gründer des Best of Boats Awards, übergab den Preis: „Auch wenn das Projekt noch in der Entwicklung ist und noch nicht vollständig umgesetzt: Delphia Yachts zeigt, wie die Zukunft der elektrischen Schifffahrt aussehen könnte. Es ist eine Blaupause für viele andere europäische Länder.“
Er überreichte die Auszeichnung an Delphia-Markenchef Martin Schemkes. „Wir werden dieses Projekt zunächst in den Niederlanden und hoffentlich bald auch in der Region Berlin/Brandenburg vorantreiben. Denn elektrisches Fahren ist die Zukunft“, erläutert Martin Schemkes. „Als maritime Industrie tragen wir alle gemeinsam eine Verantwortung. Gemeinsam und mit vereinten Kräften müssen wir die Kehrtwende wagen und vorantreiben.“
Der nächste Best of Boats Award findet im November 2023 wieder zum Start der Boot & Fun Berlin statt.