Die Frage, die mir am häufigsten als Segelaussteiger gestellt wird, kann ich leider nicht beantworten. Nicht, dass ich nicht wollte, ich selber hatte nach Antworten auf genau diese Frage gesucht, bevor ich in Deutschland Wohnung und Job aufgab, um fortan auf einem Schiff im Mittelmeer zu leben – und ich bin nicht wirklich fündig geworden. Was daran liegt, dass die Frage zwar nachvollziehbar, aber genauso unmöglich zu beantworten ist wie die, was denn eigentlich das Leben in Deutschland kostet.
Eine Villa in München-Bogenhausen ist nun mal teurer als eine Zweiraumwohnung in der Platte in Eisenhüttenstadt, das Fünf-Gänge-Menü in einem Drei-Sterne-Restaurant in Baiersbronn exklusiver als Pommes Schranke im Ruhrpott. Wohnen kann man hier wie da, Gnocchi an Trüffel schmecken ebenso wie Currywurst mit Fritten. Nur der Preis unterscheidet sich ein wenig.
Und so ähnlich verhält sich auch, wenn man auf dem Wasser lebt. Es ist schier unmöglich zu sagen, was das Abenteuer kostet. Das beginnt mit der Größe des Schiffes, geht über das Revier und endet bei den persönlichen Vorlieben. Selbstversorger oder Restaurantbesucher? Hobby-Trinker oder Tee-Liebhaber?
Ich kann also keine Antwort geben, aber versuchen, mich einer anzunähern. Aufgrund der Erfahrungswerte, die ich in den vergangenen Monaten in der Türkei gesammelt habe, die bekanntlich günstiger ist, als die meisten anderen Reviere im Mittelmeer (Albanien mal ausgeklammert). Hier also mein Versuch einer Antwort auf die Frage aller Fragen.

Was kostet es, auf einem Boot zu leben?
Zur Beruhigung: Es ist weniger, als ich dachte. 4,7 war die Zahl, die ich kalkuliert hatte, als ich im September aufbrach. Meine Ersparnisse, so meine Rechnung, würden für 4,7 Jahre reichen.