Seit die französische Weltklasse-Seglerin Clarisse Crémer die Kündigung durch ihren Sponsor öffentlich gemacht hat, geht eine Welle der Solidarität durch die internationale Segelszene. Aber es passiert weit mehr als nur Zuspruch für die junge Mutter. Das Ungleichgewicht und die Ungerechtigkeit, die Frauen mit oder ohne Kind im Segelsport widerfährt, ist jetzt Thema.
Derselbe Sponsor, für den Clarisse Crémer die Vendée Globe 2020 segelte, bezeichnete die Top-Athletin wegen ihrer Mutterschaft als nicht zuverlässig genug, um für das Team Banque Populaire an den Start der Vendée Globe 2024 zu gehen.

Isabelle Joschke

Es passiert heute im Hochseerennsport, aber es ist ein Spiegelbild unserer Gesellschaft. Isabelle Joschke
Ihr Resümee: „Wenn es noch Leute gibt, die sich fragen, warum es so wenige Frauen in Sportarten wie der unseren gibt, haben sie eine der Antworten auf ihre Frage direkt vor Augen.“
Sam Davies
Selbst Mutter eines 10-jährigen Jungen ist Sam Davies. Sie sagt: „Ich bin traurig, dass wir nicht früh genug reagiert haben, um diese schreckliche Entscheidung zu verhindern. Es sollte nicht sein, dass jemandem die Karriere und der Traum zerstört wird.“
Ich werde Sponsoren davon überzeugen, dass sie nicht daran zweifeln müssen, auf Seglerinnen zu setzen. Sam Davies

Pip Hare
Die Britin Pip Hare, die ebenfalls die letzte Vendée Globe segelte, sagt: „Ich bin schockiert über den Umgang mit Clarisse Crémer. Bei der letzten Ausgabe des Vendée Globe hatten wir die höchste Zahl an Seglerinnen.“
Wir haben noch viel zu tun, und der Fall von Clarisse wird uns nur anspornen. Pip Hare
Aber: „Knapp zwei Jahre später befinden wir uns in einer Situation, in der die Qualifikationskriterien dazu führen, dass eine Frau als zu riskant für das Rennen gilt. Ich freue mich, dass meine Skipperkollegen und die Imoca-Klasse diese Situation sehr ernst nehmen.“

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