Wochenlang können Patrick, Pete und Leo nicht am Wiederaufbau der Tally Ho, dem Albert-Strange-Rennkutter von 1909, weiterarbeiten. Zuerst muss die Werkstatt umziehen und neu eingerichtet werden. Da trifft es sich gut, dass die Port Townsend Ship Wrights Co-Op ein freies Gebäude hat. So kann Pete mit seiner Werkstatt umziehen, und für Leo und die Tally Ho findet sich ein zweistöckiger Holzbau mit Spitzboden, der sich fantastisch eignet.
Ein Thema hat Leo Sampson allerdings noch: Schaulustige. Ursprünglich wollte Leo die Tally Ho auf dem Außengelände vor der neuen Werkstatt abstellen – eingezäunt, damit nicht Touristen und Schaulustige auf dem Werftgelände herumlaufen, bei der Arbeit im Weg stehen und sich womöglich verletzen.
Alles fügt sich
Doch es hat sich anders ergeben: Das Schiff steht jetzt in einer großen Stahlblechhalle mit verschließbarem Tor. Leo hat die rechte Hälfte gemietet. Die linke benutzt Pete mit anderen selbstständigen Handwerkern, die alle irgendwie mit Bootsbau zu tun haben: Schiffstechniker, Polsterer, Bootsbauer und Schweißer.
Hier werden kurzfristig Arbeitsboote und Yachten eingelagert, um an ihnen zu arbeiten. So kann die Miete finanziert werden. Es passt gut, dass auf Petes Seite der Halle auch ein altes Holzgebäude steht. Das kann seine Handwerker-Kooperative als Werkstatt nutzen. Pete ist froh, wieder in Port Townsend zu sein, nahe bei seinem Wohnhaus. Er will noch bis zur Fertigstellung an der Tally Ho arbeiten. Wann das sein wird? „In zwei Jahren“, sagt er und seine Augen lachen.
Pausen mit Ausblick
Rechts von der Halle liegt Leos neue Werkstatt. Im Erdgeschoss stehen ein paar schwere Maschinen. Die Türen können geöffnet werden, um lange Bretter über die Kreissäge zu schieben. In der ersten Etage ist eine Tischlerei für den Innenausbau eingerichtet. Von hier führt eine kleine Brücke in die große Halle, direkt auf das Deck der Tally Ho.
Durch eine große Tür nach vorne lassen sich mit dem Gabelstapler größere Teile bequem einlagern, beispielsweise das gemütliche Sofa. So kann das Team seine Pausen bequem mit Blick über den Hafen verbringen. Ganz oben in dem Loft unter dem Spitzdach ist genügend Platz für Leos Büro. Hier kann er zeichnen, Material bestellen und seine Videos schneiden.
Eden Saw und die Bootsbauschule helfen
Auch an eine kleine Schlosser-Ecke wurde gedacht. Sie befindet sich in der Stahlhalle, damit der Funkenflug nicht die Werkstatt in Brand steckt. In einer Ecke zwischen Holzwerkstatt und Halle steht ein Material-Container, den Kiwi vom Holzhändler Edensaw besorgt hat.

Die große Schiffs-Säge aus Sequim und ein breiter Dickenhobel, eine Leihgabe von Sean von der Northwest School of Wooden Boat Building, haben ebenfalls Platz vor der Werkstatt. Sie vervollständigen die neue Sampson-Boat-Co.-Werft.
Die Nähe zum Wasser, direkt im belebten Hafen von Port Townsend, ist gut. In der Nachbarschaft zu vielen traditionellen Boots- und Schiffbau-Gewerken zu sein gefällt Leo am neuen Standort besonders gut.

Dafür muss er etwas tiefer in die Tasche greifen, denn die Miete ist sicher höher als bei Darlene und Raoul in Sequim. Dafür sorgen vergitterte Fenster, Kameras und ein nächtlicher Wachdienst für die nötige Sicherheit. Port Townsend ist eine Hafenstadt, und es gibt hier leider auch Diebe.
Ein schöner Platz zum Relaxen
Bei dem aufwändigen Umzug unterstützen noch Megan und ein paar örtliche Helfer das Team, danach zieht Megan weiter. Dafür taucht mit dem fröhlichen Rowan ein bekanntes Gesicht wieder auf. Nach einem Job in Brooklyn zieht es ihn schon zum dritten Mal als Volunteer zur Tally Ho.

In Port Townsend hat Leo auch ein schönes Wohnhaus für sich und sein Team gefunden. Es ist groß genug, dass Patrick sich ein kleines Töpferstudio in der Garage einrichten konnte. Er ist ein echter Künstler an der Drehscheibe. Auch Leo genießt die Ruhe abseits der Werft, wo er die meiste Zeit verbringt.
Die Verbindung nach Sequim bleibt bestehen
„Darlene und Raoul sind tief berührt von den liebevollen Kommentaren aus der Tally-Ho-Community zu ihrer tragischen Geschichte“, erzählt uns Leo. Seine beiden Gastgeber sind beinahe Familie für ihn geworden nach vier Jahren Refit-Projekt Tally Ho. Er darf noch Holz auf ihrem Grundstück lagern, auch der Ballastkiel und das Bleischwein sind in Sequim geblieben. „Wenn endgültig alles umgezogen ist, werden Hof und Werkstatt besser aussehen als vorher“, sagt er. Das glauben wir Leo gerne.

Zunächst ist Pancho noch zu Besuch in Port Townsend. Bootsbauer Leo und der Vogel gehören irgendwie zusammen, und auch Papageiendamen haben Gefühle.
In den nächsten Videos wird dann endlich wieder Bootsbau gezeigt. Als nächstes müssen die Schanzkleid-Stützen gebaut werden. Dann kann es endlich an den Innenausbau gehen. „Wann ist Stapellauf? In zwei Jahren!“ Wir begleiten Leo und sein Team mit Vergnügen bis dahin weiter.
Wer Leo Sampsons Refit-Projekt unterstützen möchte, folge diesem Link.