float: Ewa, die Delphia 1150 Voyage ist in diesem Jahr als Finalist des Best of Boats Award prämiert worden. Was bedeutet die Auszeichnung für Delphia?
Ewa Kot: Eine ganze Menge! Jede Auszeichnung und jede Nominierung, die wir bekommen, ist eine wichtige Beurteilung unserer Boote von außen, weil es Boots-Journalisten sind, die uns bewerten, die unsere Boote testen und uns Feedback geben. Wenn man als Finalist nominiert wird – gerade wenn es ein internationaler Award ist, wie der Best of Boats Award, ist das für uns ein Zeichen, dass wir ein gutes Boot gebaut haben. Das heißt, wir sind den Bedürfnissen des Markts mit unserer Neuheit gerecht geworden.
float: Wie bekommst du Feedback von den Testern und Juroren?
Ewa Kot: Wenn die Journalisten an Bord unserer Boote kommen und sie testen, bekommen wir ein sehr direktes und echtes Feedback. Deshalb versuche ich bei den Tests möglichst persönlich anwesend zu sein. Anschließend bitte ich die Journalisten um eine schriftliche Rückmeldung, die ich auswerte. So erhalten wir ein breites Echo darüber, was wir verbessern oder ändern sollten. Wir bekommen dabei viele gute, mitunter auch kritische Anmerkungen zu unseren Prototypen, die wir im weiteren berücksichtigen können.
Wenn wir, wie beim Best of Boats Award, viele internationale Tester einladen, bekommen wir Feedback aus den verschiedenen Ländern, in die wir unsere Boote verkaufen. Die Anforderungen, die Kunden und Journalisten an Boote stellen, sind je nach Region ja sehr unterschiedlich. So haben kroatische Kunden andere Ansprüche an unsere Boote als Deutsche oder Polen. Wenn wir ein Boot für den Charterbetrieb bauen, muss das Boot andere Charakteristika haben als ein Eignerboot. Journalisten sind da wichtig, denn sie vertreten die Bootskäufer und Interessenten aus den jeweiligen Revieren.

float: Wie bedeutend ist die Messe Boot & Fun Berlin, auf der ihr gerade ausgestellt habt, für Delphia?
Ewa Kot: Der deutsche Markt ist für uns extrem wichtig. Wir stellen deshalb nicht nur in Düsseldorf aus, sondern auch in Berlin, vertreten durch unsere Händler. Was ich an dieser Messe besonders gut finde, ist die Gala der Boote, weil man seine Kunden im Voraus einladen kann und ihnen die Möglichkeit gibt, die Boote als erste kennenzulernen.
float: Ist das Revier Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern eine wichtige Region für Delphia?
Ewa Kot: Das wissen meine Repräsentanten die aus dieser Region sind, am allerbesten. Wir beobachten den Markt ja eher global von Polen aus. Was ich sagen kann ist, dass die Infrastrukur bei unserem Importeur in Werder perfekt ist. Die Region entwickelt sich als Chartergebiet sehr gut – auch für Delphia-Boote. Wir haben dort letztes Jahr gemeinsam mit dem Werderaner Yachthandel und dem Best of Boats Award ein großes Test-Event organisiert und dort fast unsere gesamte Motorbootflotte präsentiert und testen lassen.
float: Welche Stellung hat Delphia im Vergleich zu anderen Werften in Polen?
Ewa Kot: Delphia ist bei den Segelbooten mit der Escape die größte Werft in Polen und im Bereich Motorboote einer der größten Hersteller von Motoryachten in Osteuropa. Wir produzieren 250 Segelyachten und 1.250 Motorboote im Jahr. Wir produzieren auch für Uttern und Quicksilver und neuerdings für Agapi. Unsere eigenen Marken wie Escape, Delphia und Maxi, die wir 2012 übernommen haben sind uns natürlich besonders wichtig.
float: Delphia will seine Werft modernisieren und ausbauen. Was habt ihr vor?
Ewa Kot: Wir bauen neue Produktionseinrichtungen, richten ein Entwicklungs- und Forschungszentrum ein und wollen in Zukunft eine neue Serie von Segel- und Motorbooten auflegen. Wir wachsen langsam, Schritt für Schritt, denn der Markt ist anspruchsvoller geworden, und der Konkurrenzdruck ist für alle sehr groß. Um unsere Marke auf dem Markt präsent zu halten, passen wir unsere Flotte ständig an.