Der Hafen Italo Monzino ist sogar ohne Schiff darin eine Pracht. Das liegt an der Architektur, die das Testzentrum der italienischen Werft Cranchi an der Adria so besonders macht. Über einem Hafenbecken, in dem selbst die größten Bootsmodelle von Cranchi Platz haben, thront in etwa 15 Meter Höhe ein gewaltiges Dach. Es ruht auf schlanken Betonpfeilern. Die Inszenierung erinnert an einen riesigen Tempel.
Und dieser Tempel ist augenscheinlich Neptun geweiht, dem Gott der Meere. Beeindruckte Besucher haben unwillkürlich den Eindruck eines Bühnenbildes, das nach geöffnetem Vorhang den Auftritt der Primadonna erwartet. Und da ist sie schon: Eine Cranchi M44 Hardtop parkt rückwärts ein und legt in der riesigen schattigen Bucht an.
Bereits in dieser kurzen Szene bekommt man einen Eindruck davon, was Cranchi ist. Vor allem ist es etwas Besonderes. Die Werft befindet sich noch heute in Familienbesitz und sticht in Qualität und Akkuratesse ihrer Produkte sichtbar hervor. Und das vermittelt sie auch unermüdlich ihren Kunden in aller Welt. Vier Fünftel der Produktion gehen ins Ausland, nur 20 Prozent in den Heimatmarkt.

Bei einem Törn mit ihrem neuesten Produkt, der knapp 21 Meter langen Sessantasette, wird das Qualitätsverständnis der oberitalienischen Yachtbauer ebenfalls schnell nachvollziehbar. Es fängt damit an, dass Cranchi-Yachten vom Hersteller bewusst in extravaganten Farbgebungen vermarktet werden. Eine Cranchi ist nur auf ausdrücklichen Wunsch weiß.